Mittwoch, 15. Juli 2015

Flann Roarke

Die kalte Pasta lag ihm am Morgen noch schwer im Magen.

Ich hätte sie echt nicht mehr essen sollen...

Er hielt sich den Bauch, aber nun stand das Training an und er wollte sich zusammenreißen.
Erst foulen und dann am Tag darauf kränkeln?
Sowas würde manche Klatschpresse doch zu gern so auslegen dass er tatsächlich zu alt für diesen Sport geworden wäre.

Himmel, was ist denn bloss los? Ständig solche Gedanken... Wenn ich so weitermache hab ich schneller graue Haare als ich gucken kann!

Es ging ihm schon viel besser als der Trainer wie immer strenge Anweisungen gab, wie sich alle positionieren müssen und ihm hatte er als ersten Laufen zugeteilt.
Lauftraining war genau das Richtige.
Er musste fit bleiben und er hatte ja inzwischen einen Maßstab, an dem er sich messen konnte.
Er schaute zu Elias herüber, der einen sehr entschlossenen Eindruck auf ihn machte.
Er empfand es zwar als motivierend den jungen Stürmer so zu sehen, doch spürte er, wie sein Herz schneller wurde und er prompt an sein Foul denken musste. Es fühlte sich für eine Sekunde sogar so an, als läge wieder dieses Handgelenk in seiner Faust.
Er rieb sich beide Hände um das Gefühl schnellstens wieder los zu werden und lief auch gleich los um den Kopf frei zu kriegen.
Er konnte nicht begreifen, warum ihn das so beschäftige. War das alles wirklich nur der Druck?
Aber was sollte es auch sonst sein?
Er rannte schneller und schneller. Was auch immer es war, was ihn so ablenkte, er musste sich frei davon machen und seine Aufmerksamkeit nur auf das Ziel richten.
Der Titel!

Bald war das 11-Meter Training an der Reihe und wie fast immer bekam er das Runde nicht ins Eckige. Leicht verärgert trat er gegen den Rasen, bevor er seinem Hintermann Platz machte.
Er stellte sich zu allen die bereits dran waren und beobachtete die Anderen dabei, wie sie genauso versagten.
Doch dann war Casado wieder an der Reihe.
Etwas in Flann wollte, dass er trifft, doch wer hatte so ein Glück schon zweimal?
Aramis war wie eine Mauer vor dem Tor. Deswegen war er von allen Gegnern auch gefürchtet.
Umso größer war das Erstaunen aller, als der Jüngling es tatsächlich ein weiteres Mal schaffte, den Ball hinter dem Hühnen zu positionieren und Flann entglitt sogar ein kleiner Jubellaut, von dem er hoffte, dass diesen niemand mitbekommen hat.
Doch sein breites Grinsen konnte er nicht verbergen. Aber er stand mkt dem Torhüter auf keinem grünen Zweig, das wusste jeder und so würden es alle auch für nicht mehr als Schadenfreude halten.
Doch Flann wusste, dass es mehr war als das. Statt wie beim ersten Mal das Feuer des Ehrgeizes zu schüren weil ein Konkurrent etwas leistete, was ihm nicht gelang,  war es diesmal wirklich Freude gür den Neuen.

Die Milchtüte wird uns definitiv zum Sieg verhelfen!

In der Umkleide wollte er den Brünetten aufsuchen um ihm zu seinem Erfolg zu gratulieren und ihm vielleicht zu entlocken, ob es einen Trick gab, wie man das runde Leder ins Netz hinter Varela bringen kann.
Doch war er nirgends auffindbar.
Er fragte ein paar Teamkollegen, ob sie ihn gesehen hätten, doch sie verneinten fast alle.
Bis auf einer, der gesehen hat dass Casado den Platz verlassen hatte.
Leicht enttäuscht zuckte der Rothaarige mit den Schultern und begab sich zu seinem Spind.

Dann ein anderes Mal.

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