Montag, 20. Juli 2015

Flann Roarke

Zu seinem Glück konnte sich der Kapitän noch ein großes Einzelzimmer mit Meerblick einheimsen und verschloß die Türe hinter sich, damit bloß kein Teamkamerad noch Anspruch darauf erheben konnte.
Er warf seine schwere Tasche auf das großzügige Bett, betrat den Balkon und betrachtete Rio de Janeiro in seiner ganzen Pracht, jedenfalls den Teil, den er von seinem Standpunkt aus sehen konnte.
Er genoss die warme Sonne, die Hitze, die in diesem Klima äußerst angenehm war und freute sich schon auf einen kleinen Abstecher zu den naheliegenden Strandbars.
Um die Stadt zu erkunden, wie es einige Mitspieler planten, fühlte er sich von der Reise zu erschlagen, aber ein paar kleine Bierchen und der Anblick von leicht bekleideten Mädchen würden seine Lebensgeister sicher wieder aktivieren.
So richtete er sich in seinem Zimmer grob ein und machte sich gut gelaunt auf den Weg.

Ein paar Teamkollegen, aber auch Spieler von gegnerischen Mannschaften, die im selben Hotel wohnten, gesellten sich zu ihm und gemeinsam gingen sie auf ihre kleine Sauftour und erlebten einen Nachmittag voller Spaß und Flirtereien.
Die Sportler waren schnell umgeben von jungen Frauen die sich an sie heranwarfen, nur um einmal ein Abenteuer mit einem berühmten Nationalspieler zu erleben, die lachten und deutliche Signale zeigten.
Der Rothaarige ließ sich auf die eind oder andere Flirterei ein aber sobald sich die Damen selbst auf sein Zimmer einluden, brach er ab und sie wandten sich schnell einem Anderen zu, der ihre Angebote nur zu gern wahrnahm.
Zwar waren die meisten der Spieler verheiratet aber die Situation ließ sie jegliche Moral vergessen und sie waren nur auf ihren Spaß aus.
Flann wollte sich zwar auch amüsieren, aber das Training am folgenden Tag würde früh beginnen und so wollte er es nicht übertreiben.
Außerdem hemmte der Gedanke an den jungen Stürmer, dem nun alles andere als nach Feiern zumute war weil er noch immer mit den Folgen seines schrecklichen Erlebnisses zu kämpfen hatte, seine Feierlaune und er verabschiedete sich recht früh von seinen Kumpanen.
Bequem schlenderte er zurück zu seinem Zimmer, als er auf dem Weg ein vertrautes Geräusch wahrnahm.
Sein Handy.
Unbekannter Teilnehmer stand auf dem Display.
Leise vor sich hin fluchend weil ein Telefonat in einem anderen Land mehr Gebühren mit sich brachte, nahm er das Gespräch entgegen doch sein leichter Ärger verflog in dem Moment, als er hörte, wer sich auf der anderen Leitung meldete.

"Oh... Hey Mann... Was gibt's? Alles okay?"

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