Mittwoch, 15. Juli 2015

Aramis Varela

Was Elias auf dem Spielfeld abzog, war schon pure Provokation für den Hochgewachsenen. Doch als er mitbekam wie geradezu euphorisch der Kapitän nach ihm suchte, spannte ihn noch zusätzlich an.

"Seit wann ist der denn so scharf auf den Neuen", fragte er mit einem Ton, der deutlich machte, wie verärgert er ist.
Sein Spindnachbar antwortete ihm schnell: "Die beiden haben sich ausgesöhnt."
"Ach und wann?"
"Gestern erst im Abstellraum. Hab gesehen wie Elias Flann reinzog und seitdem sind die sich eben grün."

Ohne ein weiteres Wort verließ der Torhüter die Räumlichkeiten.
Eine Wut durchfuhr seinen Leib, seine Hände ballten sich zu Fäusten.
Er stieg in seinen Wagen und umklammerte wütend das Lenkrad.
Eine Weile starrte er wütend vor sich hin.

Du verdammtes kleines Miststück wagst es, dich über mich lustig zu machen?
Und dann verpisst du dich klammheimlich!
Und dazu erfahre ich, dass du plötzlich mit dem Kaptän liebäugelst?

Als er den Kaptän herauskommen sah packte ihn die Wut noch weiter. Dr beobachtete ganz genau wie dieser in sein Auto stieg und auch gleich losfuhr.
Aramis war schon kurz davor ihm zu folgen.
Doch aber um was zu tun?
Sein Kollege hatte gesagt dass Elias es war, der auf den Kaptän zuging und ihn in die Abstellkammer zog.

Was für ein Spiel treibst du kleine Made eigentlich mit mir?
Er ließ den Wagen an, trat das Gas und lenkte seinen Wagen in die entgegengesetzte Richtung als die des Kapitäns.
Sein Ziel führte ihn woanders hin.
Er parkte weiter vom Hauseingang weg als beim letzten Mal und ging den Rest zu Fuß.
Seine Fäuste pulsierten vor Wut. So ließ er niemanden mit sich umspringen.
Niemanden!
Er drückte willkürlich ein paar Schellenschalter bis ihm eine endlich den Zugang öffnete.
Kommentarlos ging er an die geöffneten Wohnungstüren vorbei, deren Bewohner ihm verwirrt und einige auch argwöhnisch hinterher schauten.
Doch er brauchte ihren Blick nur zu erwidern, so schlossen sie ihre Türen wieder ohne ein Wort zu sagen.
Zielstrebig ging er zu der Wohnungstür, durch die er bereits geschritten war und schelte an.
Am liebsten hätte er sie aus den Angeln geschlagen, doch wollte er nicht noch mehr Aufmerksamkeit der Nachbarn auf sich ziehen, als er es bereits getan hatte.
Und so stellte er sich so weit zur Seite, dass man ihn durch den Türspion unmöglich sehen konnte und wartete, dass sich die Türe öffnete.
Als  sie nur einen Spalt auf ging, drückte er sie apprupt auf und bahnte sich so einen Weg in die Wohnung. Hinter sich warf er diese wieder zu und ging auf den Kleineren zu, dem er gar keine Möglichkeit gelassen hatte, ihm den Zugang zu seinem Reich zu verwehren.
"Was bildest du kleine Ratte dir eigentlich ein?! Du wagst es wirklich, dich auf dem Platz vor Aller Augen über mich lustig zu machen?! Ich glaube, du hast noch nicht begriffen, wo eigentlich dein Platz ist!!"

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