Donnerstag, 9. Juli 2015

Aramis Varela

Zwar musste sich der dunkelhaarige Hühne auf sein eigenes Training konzentrieren, doch galt seine Aufmerksamkeit vielmehr dem Gerangel zwischen Elias und dem Kapitän, das er durch seinen peripheren Blickwinkel gut sehen konnte.
So entgang ihm nicht, dass der Braunhaarige als Sieger hervorging und mit dem Ball davonstürmte wärend sein Gegner nur verzweifelt hinter ihm her spurten konnte.
Bisher war ihm egal, was seine Teamkollegen taten, hauptsache, sie stellten sich wärend eines Spieles gut genug an, um als Gewinner das Spielfeld zu verlassen, doch war dies bei Elias ganz anders.
Er gestand sich ein, dass es ihn auf eine verstohlene Art und Weise stolz machte, dass Elias sich durchgesetzt hatte und durch sein Können beeindruckte.
Er wusste, der junge Argentinier hatte so eine große Zukunft vor sich. Er würde bald der Spieler Nr.1 sein, der dem die Fans zujubelten, die Männlichen ihre Tosts auf ihn erheben und die Weiblichen nur ein paar Stunden mit ihm wünschen würden.
Ihm kam ein dezentes Lächeln über die Lippen, als er sich ausmalte wie es wirklich sein sollte.

'Ja, Mädels... Träumt nur von Stunden der Leidenschaft mit eurem zukünftigen Starspieler. Dass er euch seine Aufmerksamkeit schenken wird, doch werden dies nur Wünsche bleiben, denn nach dem Spiel gehört er mir.'

Ja, der junge Bursche gehörte nur ihm allein, das hatte er für sich beschlossen, als ihm der Akt noch Stunden danach Freude bereitete, den er am Vorabend mit dem Jungen vollzogen hatte.
Keine Frau vermochte es diesen Eindruck bei dem Torwart zu hinterlassen und auch kein anderer Mann hatte nur ansatzweise die Qualität, über die Elias Casado verfügte.
Es war der Ehrgeiz, den die beiden miteinander teilten und nun teilten sie auch ein Geheimnis.
Ja, Elias sollte sein werden.

Doch dann durchbrach das schrille Pfeifen des Trainers seiner Gedanken. Alle Spieler drehten sich zu ihrem Trainer um und lauschten seinen empörten Schimpfrufen, die allem Anschein nach ihrem Kapitän galten.
Aramis traute seinen Augen nicht, als er sah, was der Grund für die Unterbrechung war.
Roarke legte Hand an Elias und hielt ihn fest.
Als er das sah, durchfuhr in ein Gefühl der Rage.
Am liebsten wäre er dazwischengegangen und hätte den Rothaarigen weit von Elias weggestossen.
Wie konnte er es nur wagen, ihn zu berühren, ihn gar so bestimmtend festzuhalten?!
Doch bevor sich Aramis weiter in diese Gedanken reinsteigern konnte, sah er wie sich Elias selbst aus der Lage befreite und entsprechend reagierte.

Der Trainer mahnte die Spieler an ihr Training fortzusetzen, bevor er sich dem Kapitän widmete.
Aramis stellt sich wieder in Position, brauchte aber einige Sekunden, um seinen Blick von Elias abzuwenden.
Er verfluchte in diesem Moment den Sport, der seind Leidenschaft war.
Als Startorwart konnte er nicht öffentlich bekanntgeben, dass der braunhaarige Jüngling sein war und ihn deshalb kein Anderer anrühren durfte.
Nein, das konnte er nicht, denn schwules Verhalten würde seine Karriere schwer beeinträchtigen, gar zerstören.
Nein, er durfte es niemanden klarmachen... Nur Elias selbst konnte er zu verstehen geben, dass er von nun an keinem anderen Mann mehr gehören durfte.
Und er nahm sich vor, dies auch noch an diesem Tag zu tun.

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