Freitag, 10. Juli 2015

Aramis Varela

Er hatte sich nicht lange im Duschraum aufgehalten. Rasch wusch er sich den Dreck und den Schweiß vom Körper und kleidete sich an.
Der Hochgewachsene hätte sich gern am Anblick des jungen Stürmers ergötzt, doch schwirrte ihm noch immer im Kopf herum, was sich auf dem Feld zugetragen hatte.
Noch nie war er eifersüchtig gewesen, doch diese Szene zwischen Elias und Flann ließ ihn einfach nicht los.
Ihm behagte dieses Gefühl gar nicht. Er konnte es kaum erwarten, den Brünetten in die Hände zu kriegen und über ihn herzufallen.
Doch konnte er sich noch so sehr beeilen, er musste ja doch auf den Jüngeren warten.
Er setzte sich in seinen Wagen und fuhr voraus, parkte einige Meter von dem Hauseingang des Gebäudes entfernt, in dem Elias wohnte.
Am liebsten wäre er noch dort geblieben, hätte darauf geachtet ob sich der Kapitän erneut dem Seinen nähern würde und falls nötig, dazwischenzugehen.
Doch weil dieses unangenehme Gefühl der Eifersucht so neu für ihn war, konnte er selbst nicht wissen, wie er reagieren würde und vielleicht auch etwas falsch interpretieren würde.
Deswegen war es sicherer, wenn er erstmal Abstand davon gewann, bevor er sich gehen ließ und noch einen schweren Fehler begann.

Erlias wird sowieso bald hier auftauchen...

Er lehnte sich auf dem Sitz seines Autos zurück, entspannte sich und steckte sich eine Zigarette an.
Bis der Stürmer heim kam, beschloss Aramis, Radio zu hören, tippte auf die Knöpfe, schob sie hin und her, nach einem Sender suchend, der seiner Meinung nach nicht nur ohrenbetäubendes Gedudel spielte.
Doch blieb diese Suche erfolglos und genervt schaltete er es wieder aus.
Angespannt zog er an seinem Glimmstängel, bis sich das Papier und der Tabak in einen gebeugten Zylinder aus Asche verwandelten.
Geduld war noch nie seine Stärke, doch diesmal schien es ihm besonders unerträglich.
Er versuchte sich auf das zu konzentrieren, was er in einigen Minuten mit Elias anstellen würde um seine Ungeduld in Vorfreude umzuwandeln.
Zwar wuchs die Freude heran, doch machte sie seine Ungeduld nur noch zermürbender.

Doch dann endlich sah er den Wagen des Brünetten anfahren.
Er wartete noch, bis Elias durch die Türe ins Gebäude verschwand, bevor er aus seinem Auto ausstieg und schnell zur Haustüre spurtete, bevor diese zufallen konnte.
Er folgte dem Jüngeren und holte ihn ein, wärend dieser gerade im Begriff war, seine Wohnungstür aufzuschließen.

"Du hast dir ja ganz schön Zeit gelassen..."

Mit seiner Hand fuhr er über den Nacken des Kleineren und griff leicht, aber bestimmend zu.
Dabei drückte er ihn leicht in die Richtung der Wohnungstüre um deutlich zu machen, dass er mit ihm gemeinsam schnellstens den Hausflur verlassen und in die vor neugierigen Augen geschütze Wohnung eintreten wollte.

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