Mittwoch, 22. Juli 2015

Flann Roarke

Der Ire beobachtete mit einem anerkennenden Lächeln wie der Argentinier wieder seinem Handwerk nachging und den Ball gekonnt in der Luft hielt. Und so widmete er seine Konzentration wieder seinem eigenen Training.

Es folgten weitere Tage Training unter dem wachen und strengen Regime Alejandro's und bald war der Tag des ersten Spiels angebrochen.
Argentinien spielte in der Gruppe F als erstes gegen Bosnien-Herzegowina.
Alejandro gab noch einmal letzte Anweisungen und hielt eine kleine Rede, die die Spieler motivieren sollte, bevor die Mannschaft das Feld betrat und ihre Aufstellung einnahm.
Der Kapitän erwartete heißblütig auf den Startpfiff.
Sein Herz schlug wild. Darauf hatten sie sich die letzten Monate vorbereitet, für dieses Tunier hatten sie sich streng geschunden um als Sieger hervorzugehen und auch wenn der erste Spieltag nicht allzu ausschlaggebend war, nahm Flann es genauso ernst, als wären sie bereits im Finale.
Er wollte einfach alles geben. Der Traum vom Titel war nun noch greifbarer als je zuvor.

Endlich!
Der Startpfiff ertönte und gleich fegte der Ire entschlossen über das Gras und kam zügig zum Ballbesitz. Das Maracana bebt! Die argentinischen Fans gröllten laut als Roarke mit seiner ersten Aktion die Führung einleitete.
Seine Flanke verlängeret Rojo, dann lenkte Kolasinac den Ball in der 3. Minute über die Linie.
Der Jubelschwall in der Kurve Argentiniens war meilenweit zu hören, wärend der Rothaarige mit seinen Kumpanen vor Freude schreiend über das Feld rannte und sie sich glücklich übereinander warfen.
Alejandro war zufrieden mit dem raschen Tor seiner Männer, doch mahnte er sie über das Spielfeld hinweg brüllend, nicht übermütig zu werden.
Die folgende halbe Stunde war gefüllt von Kämpfen um den Ball, missglückte Versuche den Ball ins Netz zu befördern auf beiden Seiten.
In der 33. Minute versuchte Dzenko aus der Distanz, jedoch landete sein Drehschuss über dem Kasten.
Wenige Minuten später kam Bosnien's Lulic mit einem gefährlichen Kopfball-Aufsetzer.
Aramis war bereit für den Schuss, hatte die Augen fest auf den Ball gerichtet, doch Romero verhindert mit einer Glanzparade den Ausgleich, sodass der Torhüter nichts zu tun hatte.
Eine Minute vor der Halbzeit setzte Flann es nochmal drauf an, indem er einen seiner gefürchteten Alleingänge vollzog. Er umspielte all die gegnerischen Mannschaftsmitglieder, die versuchten sich ihm in den Weg zu stellen und blieb in Ballbesitz. Dann war es soweit, er setzte zum Schuss an, jedoch war sein Pass in die Mitte zu ungenau und das 2:0 blieb verwehrt.
Nach dieser gescheiterten Aktion pfiff der Schiedsrichter zur Halbzeit an und die Mannschaften begaben sich zu ihrem Pausenbereich.

Alejandro lobte seine Männer, mahnte sie jedoch erneut dazu, nicht übermütig zu werden und warf dem Kapitän einen zwar kurzen, doch sehr intensiven Blick zu, wärend dieser sich das kühle Nass in seiner Trinkfalsche schmecken ließ.

Dienstag, 21. Juli 2015

Elias Casado

Die vergangene Nacht tat der junge Stürmer kaum ein Auge zu. Nachdem er am Abend mit Flann telefoniert hatte, vernahm er einige Zeit später die Auseinandersetzung zwischen ihn und Aramis. Scheinbar war der Torwart darauf hinaus gewesen Elias einen Besuch abzustatten doch hatte ihn der Kapitän davon abhalten können. Was den Argentinier nicht wirklich beruhigte. Die ganze Zeit hatte ergelauert ob der Hühne ihn nicht doch noch mal heimsuchen wollte und vor Angst nicht schlafen können...

Schockiert über sein Resümee, zuckte Elias zusammen. Er hatte gar nicht bemerkt, wie er die Anweisungen des Trainers vollkommen überhört hatte. Erst ganz zu letzt vernahm der Brünette die Vorschläge Alejandros und nickte zustimmend.

Als dieser geendet hatte und sich die Mannschaft auf zum Traningsplatz machte, hatte der Junge mühe auf dem Schritt zu folgen.
Im Umkleideraum wartete er bis sich alle fürs Training umgezogen hatten bevor er es ihnen gleich tat.
Wie langweilig das jetzt sein würde. Wie frustrierend und demütigend würde Elias auf der Bank sitzen und zusehen müssen. Es wäre zumindest zu seinem Besten.
Dennoch konnte es der 23 jährige nach einer Halben Stunde der Abstinenz nicht lassen sich am Training zu beteiligen. Bedrückt ging er zum Korb mit den Bällen und schnappte sich einen. Während er ihn betrachtete, presste er die Lippen zusammen. Ein Gefühl von tiefer Traurigkeit überkam den Spieler. Ob er je wieder zurück zu seiner Leidenschaft finden würde? Oder hatte ihn Aramis auf ewig gebrochen?
Verstohlen sah er hinüber zu seinem ehemaligen Verbündeten wie dieser im Tor stand.

"Warum Aramis? Warum musste es nur so auseinander gehen? Warum bist du nur so? Es ist echt schade..."

Ich mochte dich sehr...Es tut weh dich zu sehen und dir ist alles egal. Was bist du nur für ein Mensch?!

Langsam ließ Elias den Ball auf sein Knie fallen und kickte diesen wieder hoch. Zu seinem Erstaunen sperrte sich sein Körper nicht wie sonst gegen diese Art der Bewegungen, sondern war ganz schmerzfrei. Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Gesichtszüge des einstigen Stars und er führte diese Übung fort. Startete für sich ein kleines Spielchen wie lange er den Ball oben halten würde und vergaß für einige Zeit seinen Frust über sein Ausetzen.

Aramis Varela

Dass sich der Kapitän in die Angelegenheiten von Elias einzumischte, wollte Aramis um jeden Preis verhindern.
Er konnte nicht wissen, wie weit sich der Stürmer dem Iren anvertrauen würde und somit wollte er seine Aufmerksamkeit auf etwas Anderes lenken.
Jedoch als der Kapitän von selbst von der Tür abdrehte durchfuhr Erleichterung durch seinen ganzen Körper.
Mit Roarke war er noch nie wirklich auf einem grünen Zweig gewesen und dass gerade er nun Interesse an Elias zu entwickeln schien passte dem Größeren gar nicht.
Nach der kleinen Zwischensprache mit ihm, brodelte es in ihm. Der 28-jährige war von all seinen Teamkameraden der einzige, der so mit ihm zu sprechen wagte und am liebsten hätte er auch ihm einen Dämpfer verpasst, doch gab es bei ihm keinerlei Angriffsfläche und so blieb ihm nichts anderes übrig, als das Gesagte kommentarlos hinzunehmen.
Jedoch schwor er sich zu verhindern, dass er nun ein freundschaftliches Verhältnis zu dem Stürmer aufbaute. Elias Casado war sein sein und das sollte auch so bleiben.

Er ging in sein Zimmer, nachdem er noch einen Blick auf die Tür des Stürmers warf.
Der Ärger schnürte ihm fast den Hals zu doch versuchte er sich zusammenzureißen und sich niederzulegen.

Am folgenden Tag, nach einer Nacht mit zu wenig Schlaf, stand der Torhüter überpünktlich im Foyer und wartete auf seinen Trainer und die Anderen.
Nach nicht allzu langer Zeit gesellten sich einige zu ihm und auch der so verhasste Kapitän ließ nicht lang auf sich warten.
Sie warfen einander einen herausfordernden Blick zu, bevor sich der Schwarzhaarige abwandte, weil nun auch Elias hinzu trat und er ihm seine Aufmerksamkeit schenkte und ihn mit seinen Augen fast durchbohrte.

Alejandro kam zu seinem Team, führte sie zu einem naheliegenden Platz und wies sie an, Aufwärmeübungen zu machen und dann ihre üblichen Trainingsmaßnahmen zu vollziehen um sich auch bei der körperlichen Anstrengung dem neuen Klima anzupassen, damit es sich nicht zum Nachteil entwickelt, wenn es Ernst wird.
Die Mannschaft begann zu laufen und Dehnübungen zu machen, nur Elias rief der Trainer zu sich.

"Hör zu, in vier Tagen ist unser erstes Spiel. Dich werde ich dann nicht einsetzen, aber du musst trotzdem fit bleiben. Mach die Übungen, die du kannst aber übertreib es nicht. Versuche jetzt nicht aus Stolz mit den Anderen mitzuhalten, sondern tu das wozu du wirklich in der Lage bist. Wenn du eine Pause brauchst, dann nimm sie dir. Es ist wichtig, dass du wieder einsatzbereit bist, wenn die Ausscheidespiele dran sind."

Flann Roarke

Flann war nicht entgangen, dass in der Stimme des Stürmers sein Zustand wiederklang.
Er spürte einen Kloß im Hals, weil er wusste dass es nichts gab, was er hätte tun können um die Sache ungeschehen zu machen und mehr als seine Hilfe anbieten konnte er auch nicht, wissend, dass es doch niemals ausreichend wäre.
Er beschloss, doch mal bei dem Stürmer vorbeizuschauen und sich davon zu überzeugen dass es ihm, der Situation entsprechend, gut ging.
So machte er sich schnellen Schrittes auf dem Weg zu Elias' Zimmer, doch bevor er anklopfte, kam ihm in den Sinn, dass er vielleicht wirklich allein sein wollte und er sich bedrängt fühlen könnte, wenn der Ire jetzt darauf bestand ihn zu sehen und genau das wollte er vermeiden.
Also senkte er seine Hand wieder und wandte sich von der Tür ab und erschrack, als plötzlich jemand vor ihm stand.

"Scheiße Aramis, du hast mich fast zu Tode erschreckt!"

Erhaben lächelte der Größere auf den Kapitän herab.
"Tut mir Leid, war nicht meine Absicht. Warum bist du nicht noch mit den Anderen unterwegs?"
"Das könnte ich dich auch fragen. Du lässt dir ja sonst kein Saufgelagere mit weichen Aussichten entgehen", gab der Ire selbstsicher wieder, nachdem er sich von dem Schreck erholt hatte: "Ich wollte es bloss nicht am ersten Abend übertreiben, vor allem da morgen das erste Training hier stattfindet und da wollte ich nur ungern mit einem Kater auftauchen."

Der Torwart bestätigte das vom Kapitän Gesagte mit einen Nicken bevor er die Arme vor der Brust verschränkte und seinen Blick auf die Tür zu Elias' richtete.
"Und was wolltest du von Casado?"

Der 28-jährige krauste die Stirn als er die neugierige Frage seines Gegenübers vernahm.
"Nichts, ich wollte nach ihm sehen nur... Ich hab es mir anders überlegt und lasse ihn für heute in Ruhe. Die Reise war für ihn in seinem Zustand sicher nicht sehr angenehm."
Vorerst bedachte ihn Aramis mit Schweigen bevor er antwortete.

"Ja, zu dumm dass er sich gerade so kurz vor der WM verletzt hat. Aber selbst Schuld wenn man in seinem Privatleben so unvernünftig ist..."

Davon ausgehend, der Torhüter meinte, dass sich Casado bei einem privaten Training so verletzt habe, zuckte er nichtssagend mit den Schultern. Es machte ihn zwar innerlich wütend, als Aramis dem Jungen die Schuld an seinem Zustand zuschob, doch woher sollte er auch wissen, was wirklich mit ihm geschehen ist?
So behielt der Kapitän es auch für sich, doch ganz auf sich beruhen lassen konnte und wollte er das nicht.

"Weißt du, er wollte sich vielleicht einfach nur auf das Tunier vorbereiten und wenn er privat noch ein paar Trainingseinheiten einlegt, ist das ja wohl kein Grund ihn dafür zu verurteilen wenn was schiefgeht. Denn ein paar unserer Leute würde so ein Training außerhalb auch nicht schaden und man sieht ja, dass es sich lohnt was er tut denn immerhin hat er DIR, der unumstößlichen Mauer Argentiniens, den Ball ganz souverän ins Netz gedonnert und das schon zweimal. Also statt so abfällige Töne über ihn auszuspuken nur weil er sich privat verletzt hat, solltest du dir überlegen auch mal private Trainings einzulegen. Denn sonst wird er irgendwann nicht mehr der Einzige sein, der dir den Ball über die Linie jagt."

Dicht ging er an dem Größeren vorbei, ohne ihn dabei aus den Augen zu lassen, bis er die Tür seines Zimmers erreicht hatte und darin verschwand.

Montag, 20. Juli 2015

Elias Casado

Erleichtert über Flanns Auskunft seufzte der Stürmer schwer.

"Hach Gott sei dank. Okay kriege ich hin!"

Er wollte einfach mit dabei sein. Er musste wissen was vor sich ging und auf keinen Fall außen vorgelassen werden. Als der Ire jedoch eindringlich nach Elias Befinden fragte und erneut seine Hilfe anbot, stockte der Brünette abrupt.

"Ich..." Wie sehr lag es ihm auf der Zunge Flann davon zu erzählen was Aramis gerissen hatte. Alles was dieses Schwein mit ihm angestellt hatte...

"...es ist nichts. Es geht mir gut....Ich brauche nichts."

Dabei spürte Elias wie seine Wangen eine leichte Nässe aufwiesen. Reflexartig rieb er es weg. Ihm war gar nicht aufgefallen das er wieder weinte. Schnell legte der Stürmer auf. Aus Angst Flann hatte vielleicht den weinerlichen Klang in seiner Stimme hören können.
Beschämt sah er auf sein Handy, bevor er es achtlos und frustriert auf den kleinen Nachttisch neben dem Bett warf.

"Ganz toll, Elias! Echt. Bist so ein Held! Du Weichei!"

Flann Roarke

Der Ire konnte die Nervosität des Jungen am anderen Ende der Leitung deutlich raushören und ein mitfühlendes Lächeln zierte sein Gesicht.

"Ganz locker. Du hast nichts verpasst. Wir haben noch har nichts gemacht außer die Touristenangebote zu nutzen. Allerdings sollen wir Alejandro morgen um 6 Uhr im Foyer antreffen. Der gibt uns dann weitere Anweisungen. Außerdem dachte ich, es wäre eh besser wenn wir dich für heute in Ruhe lassen damit du dich ausruhen kannst..."

Er war sich nicht sicher ob der Argentinier die Sorge in seiner Stimme wahrnehmen konnte. Der Griff um sein Handy wurde fester als er sich die folgenden Worte überlegte.

"Bist du denn okay...?  Brauchst du noch etwas?"

Elias Casado

Schnell wollte Elias wieder auflegen, als er die ersten Freizeichen hörte und schon glaubte Flann würde das Klingeln nicht bemerken, da nahm dieser auch schon ab. Nachdem sich der Brünette vorgestellt hatte und der Ire fragte was los sei, druckste der Junge kurz bevor er nervös zu sprechen begann:

"Ich ehm...warum hat mich niemand geweckt? Gab es schon irgendwelche Absprachen? Wollte mich Alejandro nicht dabei haben? Wo seit ihr jetzt? Dann komm ich nach...Oder du weist mich ein?"

Seine Fragen überschlugen sich halb, sodass er seinen Kapitän keine Zeit zum antworten ließ. Weniger aus Furcht vor dem Ausgeschlossen sein, sondern mehr aus tiefster Angst, die in Elias brodelte aus bestimmten anderen Gründen.

Flann Roarke

Zu seinem Glück konnte sich der Kapitän noch ein großes Einzelzimmer mit Meerblick einheimsen und verschloß die Türe hinter sich, damit bloß kein Teamkamerad noch Anspruch darauf erheben konnte.
Er warf seine schwere Tasche auf das großzügige Bett, betrat den Balkon und betrachtete Rio de Janeiro in seiner ganzen Pracht, jedenfalls den Teil, den er von seinem Standpunkt aus sehen konnte.
Er genoss die warme Sonne, die Hitze, die in diesem Klima äußerst angenehm war und freute sich schon auf einen kleinen Abstecher zu den naheliegenden Strandbars.
Um die Stadt zu erkunden, wie es einige Mitspieler planten, fühlte er sich von der Reise zu erschlagen, aber ein paar kleine Bierchen und der Anblick von leicht bekleideten Mädchen würden seine Lebensgeister sicher wieder aktivieren.
So richtete er sich in seinem Zimmer grob ein und machte sich gut gelaunt auf den Weg.

Ein paar Teamkollegen, aber auch Spieler von gegnerischen Mannschaften, die im selben Hotel wohnten, gesellten sich zu ihm und gemeinsam gingen sie auf ihre kleine Sauftour und erlebten einen Nachmittag voller Spaß und Flirtereien.
Die Sportler waren schnell umgeben von jungen Frauen die sich an sie heranwarfen, nur um einmal ein Abenteuer mit einem berühmten Nationalspieler zu erleben, die lachten und deutliche Signale zeigten.
Der Rothaarige ließ sich auf die eind oder andere Flirterei ein aber sobald sich die Damen selbst auf sein Zimmer einluden, brach er ab und sie wandten sich schnell einem Anderen zu, der ihre Angebote nur zu gern wahrnahm.
Zwar waren die meisten der Spieler verheiratet aber die Situation ließ sie jegliche Moral vergessen und sie waren nur auf ihren Spaß aus.
Flann wollte sich zwar auch amüsieren, aber das Training am folgenden Tag würde früh beginnen und so wollte er es nicht übertreiben.
Außerdem hemmte der Gedanke an den jungen Stürmer, dem nun alles andere als nach Feiern zumute war weil er noch immer mit den Folgen seines schrecklichen Erlebnisses zu kämpfen hatte, seine Feierlaune und er verabschiedete sich recht früh von seinen Kumpanen.
Bequem schlenderte er zurück zu seinem Zimmer, als er auf dem Weg ein vertrautes Geräusch wahrnahm.
Sein Handy.
Unbekannter Teilnehmer stand auf dem Display.
Leise vor sich hin fluchend weil ein Telefonat in einem anderen Land mehr Gebühren mit sich brachte, nahm er das Gespräch entgegen doch sein leichter Ärger verflog in dem Moment, als er hörte, wer sich auf der anderen Leitung meldete.

"Oh... Hey Mann... Was gibt's? Alles okay?"

Elias Casado

In einem kleinen Anschwall von Erleichterung sah der Stürmer seinem Teamchef nach und beobachtete wie dieser sich nun selbst ein gutes Zimmer ergattern wollte. Elias hingegen war es ganz gleich wo er schlief. Er nahm sich das erste Schlafgemach auf seinem Weg und war zufrieden.
Doch grade, als er eintrat und die Tür hinter sich schließen wollte, durchfuhr ihn ein angsterfüllter Schauer gepaart mit neu eintretender Schmerzen, als er einen festen Griff an seinem Hintern fühlte. Die allzu vertraute schreckliche Stimme, welche die schlimmsten Momente seines Lebens begleitet hatte flüsterte leise in Elias' Ohr.
Sofort verkrampften sich sämtliche Muskeln in seinen Körper, wobei sein Instinkt auf Flucht umlegte, nur konnte sich der Stürmer der unheimlichen Autorität seines Peinigers nicht entziehen.
Für einen kleinen Moment hatte Elias nicht aufgepasst und schon erhielt er die Quittung für seinen Leichtsinn. Sein Leib zitterte als Aramis ihm begreiflich machte und zeigte das er ihn nahezu ausgeliefert war. Direkt gegenüber sich den Aufenthalt mit einem wahren Psychopathen zu teilen ging dem 23 jährigen schwer an die Substanz. Dadurch würde er nie Ruhe finden geschweige denn sich erholen können.

Schwer seufzend und gelähmt vor Angst schloss der Gepeinigte die Tür und verriegelte sie prompt. Ob Elias jetzt noch Schlaf finden würde war fraglich, aber er versuchte es dennoch. An häusliches Einrichten war nicht zu denken. Der Junge wollte nur Erholung und Ruhe. Vergessen, was war und seinen Frust weg schlafen. Mit einem beklemmenden Gefühl legte sich der Argentinier aufs weiche, große Bett und schaute einige Minuten aus dem Fenster, bis er über den gut hörbaren Stadtlärm letzt endlich einschlief.

Als Elias wieder erwachte war es bereits abends. Verwirrt schaute er auf sein Handy und erkundigte sich nach der Zeit. Erst als er sah, dass es bereits 20 Uhr war, schreckte er hoch.

"Scheiße was?! Verdammt!"

Der Junge wusste nicht warum man ihn nicht geweckt hatte. Sicherlich hielt Alejandro schon neue Pläne für sein Team bereit. Alles war bestimmt im vollen Gange und jeder, außer Elias würde eingeweiht sein?
In seinem Kopf spielte sich ein halbes Horror Szenario ab. Darüber wie er einfach vergessen wurde auf Grund seiner gesundheitlichen Lage und ihn niemand mehr am großen Ganzen Teil haben ließ. Mit einem Satz sprang der Stürmer auf, wurde aber sofort zurück ins Bett gezogen da ein plötzliches Ziehen durch seinen Körper jagte. So würde er bestimmt nicht am Geschehen integriert werden.
Verzweifelt griff er sich durchs Haar und durchspielte weitere Ereignisse, welche ohne ihn begangen werden könnten, bis ihm eine Idee kam.
Langsam erhob sich Elias vom Bett und ging zu seiner Reisetasche. Dort drin durchkramte er diese nach einem kleinen bunten Zettel und wählte die darauf folgende Nummer. Egal wie dumm das sein möge und egal wie lächerlich sich der Brünette jetzt machte, für ihn war es die einzige Methode an Informationen zu kommen ohne das ganze Hotel nach seiner Mannschaft abzuklappern.

"H-hey...ehm...Flann....Ich bins...Elias..."

Sonntag, 19. Juli 2015

Aramis Varela

Bei all dem Gedränge seiner Teamkollegen hatte der Hochgewachsene Probleme Elias nicht aus den Augen zu verlieren, doch dank seiner Größe, gelang es ihm, ihn im Blick zu behalten.
Er hielt einige Meter Abstand und wartete bis sich der Argentinier ein Zimmer für sich beanspruchte nachdem sich die meisten eines erkämpft hatten.
Wieder spürte er die Anspannung in sich wachsen, da er ein Zimmer in unmittelbarer Nähe des Stürmers wollte doch war die Auswahl inzwischen mehr als gering geworden und die umgebenen Räume von dem des Stürmers waren inzwischen belegt.
Doch ließ sich der Torhüter nicht in seine Pläne pfuschen. Bevor Elias in sein Zimmer eintreten und die Türe hinter sich verschließen konnte, trat Aramis dicht hinter ihm und grub im Vorbeigehen seine Hand kraftvoll in das geschundene Fleisch seines Gesäß', nur einen Moment und im Selben ließ er auch schon wieder von ihm ab, begab sich zum Zimmer gegenüber und vergewisserte sich mit einem Blick über die Schulter, dass der Jüngere auch mitbekam, was nun geschah.
Er klopfte gegen die Türe und als Marcos Rojo öffnete, setzte er ein strenges Lächeln auf.

"Hey, wir müssen die Zimmer tauschen. Auf dieser Seite sind alle belegt und auf der anderen scheint schon früh die Sonne rein. Ich kann's nicht leiden wenn sie mir schon ins Gesicht strahlt bevor ich wach bin und du weißt doch wie mürrisch und unkonzentriert ich dann bin. Also tu mir den Gefallen."

Ohne die Antwort seines Gegenübers abzuwarten drängte er sich auch schon in das Zimmer hinein. Maulend und mit rollenden Augen packte Marcos die paar Sachen, die er aus seinem Gepäck gerupft hatte, wieder in seine Tasche, nahm sie und verließ das Zimmer. Beim rausgehen sah er Elias und lächelte ihm genervt entgegen, bevor er sich seinen Weg den Flur entlang bahnte und in eine Tür auf der anderen Seite verschwand.
Aramis warf dem Stürmer aus dem gegenüberliegenden Raum einen vielsagenden Blick zu, ein siegreiches Lächeln und auch etwas drohendes lag in seinen Augen. Doch am meisten sagte sein Ausdruck "Du gehörst mir und du wirst mir nicht entkommen".
Langsam schloss er die Türe und begann entspannt seine Sachen auszupacken.

Flann Roarke

Lächelnd schüttelte der Ire den Kopf.

"Nee noch nicht. Sollen sich die Idioten doch um die Zimmer streiten, das hier ist ein Nobelhotel, also sind alle Zimmer exquisit. Es ist keins besser als das Andere deswegen erspare ich mir den Stress und warte bis die fertig sind."

Schmunzelnd beobachtete er das Gedränge seiner Teamkameraden und als er sah, wie sich manche  sich um den einen oder anderen Zugang eines Raumes besonders heftig stritten, bekam er an seinen Worten jedoch selbst Zweifel.

"Ähm... Aber vielleicht sollte ich doch zusehen dass ich mir eines ergattere bevor ich noch in der Besenkammer schlafen muss. Also dann, du siehst ziemlich müde aus, du solltest dich vielleicht etwas hinhauen. Wenn du etwas brauchst,  du hast meine Nummer."

Wärend der letzten Worte wandte er sich schon zum gehen und drängelte sich durch die diskutierenden Männer bis er zwischen ihnen aus dem Blickfeld des Jüngeren verschwand.

Elias Casado

Den Flug hatte der Brünette gut überstanden. Auch wenn ihn der ganze Trubel nicht sonderlich behagte, denn hatte er sich vorgenommen noch etwas zu schlafen. So wären 4 Stunden Flugzeit sehr willkommen gewesen, sodass Elias mehr Zeit zum Ausruhen gehabt hätte.
Jetzt befand er sich grade vor dem Bus, welcher das Team zum Hotel bringen sollte.
Müde und grummelig stieg er ein. Zu wenig Schlaf machte den Sportler schnell mürrisch. So wollte der Argentinier nur fix zur noblen Bleibe um in seinen eigenen Zimmer endlich zur Ruhe kommen. Wenn sich die anderen aufmachen würden um die Stadt zu erkunden, so schwor er sich zurück zu bleiben und zu schlafen. Auch weil ihm gehen immer noch Schmerzen bereitete. Zudem war da noch Aramis' beständiger und durchdringender Blick, welchen Elias stets im Nacken saß und ihn zusätzlich nervös machte.

Als der Stürmer nach der Busfahrt und Ankunft den Blick durch ihre eigene Etage schweifen ließ, seufzte er bedacht, bis ihm eine vertraute Stimme in den Ohren lag und er sich zum Kapitän umschaute.

"Hm...also ich mag es..." Fügte er bei und sah dabei zu wie einer nach dem anderen sein Zimmer fand. Typisch für junge Männer gab es selbst hier kleine Streitigkeiten darum wer welchen Raum bekam.
Amüsiert schüttelte Elias den Kopf, da es einfach herzlich war wie aus Männern wieder kleine Kinder wurden.

"Und? Hast du dein Zimmer schon ergattert?" Fragte er lächelnd. Dabei keine Anstalten machend selbst los zu stürmen um sich eines zu sichern.

Flann Roarke

Eine Mischung aus Aufregung wegen der Reise und Sorge um den noch immer sehr ledierten Stürmer machten sich in dem Kapitän Raum.
Der Flug würde keine vollen drei Stunden dauern und so dachte er für sich, dass wohl alles gut gehen würde vor allem da sich der Stürmer die Reise selbst zutraute.
Er schwor sich, er würde auf ihn achten bis es ihm wieder besser ging und es erleichterte ihn, dass der Brünette zwischendurch schaffte trotz allem zu lächeln.

Der Flug verging schnell, da die Mannschaft wärenddessen ihre Witze riss, Filme schaute und sich gegenseitig motivierte.
Auf dem Flughafen von Rio De Janeiro wurden sie bereits von einem Luxus Shuttlebus erwartet und bequem zum Nobelhotel gefahren.
Die Aussicht auf dem Weg entzückte die Mannschaft. Sie wurden von Fans erwartet, die jubelnd ihren Stars zuwinkten und die Kleidung der jungen Frauen war großzügig, bedeckte aber genug um die Fantasien der Männer anzuregen.
Der Kapitän ließ es sich nicht nehmen flirtend der Menge zuzuwinken bevor er in den Bus einstieg.
Nach einer weiteren Dreiviertelstunde betrat die Mannschaft das Hotel. Die Eingangshalle war riesig und dezent möbeliert mit antiken Stücken, geschmackvoll dekoriert mit stimmigen Blumensträußen. Sie wurden bereits vom Direktor des Hotels erwartet, der ihnen eine eigene Etage reserviert hatte, so wie auch anderen Mannschaften, die in diesem Hause residierten.

Alejandro bekam in einem anderen Bereich seine Suite zugewiesen und wärend sich die Spieler aufteilten und sich ihre Zimmer aussuchten, begab sich der Rothaarige zu dem Argentinier.

"Ziemlich pompös, oder?"

Er lächelte ihm entgegen, mit seiner über die Schulter geworfenen Tasche und einem besorgten Ausdruck im Gesicht.
Am liebsten hätte er ihn nach seinem Befinden gefragt, ob er den Flug gut überstanden hat aber all das verkniff er sich, da der Rest der Männer noch zu dicht um sie herumstand und orienrierte in welches Zimmer sie einziehen wollen.

Aramis Varela

Obwohl er schon früh aufgestanden und für den Aufbruch bereit war, fuhr er erst los, sodass er gerade rechzeitig am Treffpunkt ankam.

"Hey Mann, du wärst fast spät dran. Du bist doch sonst so überpünktlich", kam ihm Mariano Andújar entgegen.
"Und bist du auch schon so aufgeregt wie wir alle?"

Der Schwarzhaarige schaute seinen Ersatzmann zunächst schweigend an, blickte an ihm vorbei und konnte sehen wie Elias mit einer Gruppe von Teamkameraden da stand und sich mit ihnen unterhielt.

"Nein, noch nicht. Das kommt wahrscheinlich erst wenn die richtig wichtigen Spiele kommen und eine Niederlage die Heimfahrt bedeutet", wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Andújar zu: "Hat Casado eigentlich erwähnt wie er sich verletzt hat?"
"Nein, er meint nur, dass es nicht so wild ist und er in einer Woche wieder eingesetzt werden kann."
"Wollen wir es mal hoffen."

Seine Miene verfinsterte sich wärend er den Brünetten mit seinen Kameraden beobachtete. Am liebsten hätte er ihn von ihnen weggezerrt aber er musste sich zusammenreißen und unterhielt sich noch weiter mit anderen Spielern um sich abzulenken.

Schon bald folgte der Weg durch das Terminal in den für die Spieler reservierten Flieger. Die Aufregung unter der Mannschaft stieg an und begann doch, auch den Torhüter anzustecken. Die WM würde in wenigen Tagen beginnen und so mahnte sich Aramis erneut seine Konzentration auf das Tunier zu richten da er mit Casado derzeit nichts anfangen konnte.
Ein weiterer Akt würde den jungen Argentinier nur noch länger außer Gefecht setzen und das konnte und wollte er nicht riskieren.
Jedoch dass er sich so vertraut mit dem Team zeigte, behagte ihm nicht und so würde er ihn nach der Landung und im Hotel nochmal daran erinnern, wem er gehörte.

Elias Casado

Die wenigen Stunden, die dem, vom Pech verfolgten, Fußballer noch blieben, nutzte er um noch eine Mütze voll Schlaf zu kriegen. Nicht lange, höchstens 3 Stunden, dann müsste er sich zum Flughafen begeben und dort seine Teamkollegen antreffen. Seine Vorfreude hielt sich arg in Grenzen. Wusste Elias eben, dass sein Traum an der Weltmeisterschaft teilzunehmen nur noch am seidenen Faden hing.
Die Nacht verging schnell.
Als der Junge erwachte, fühlte er sich matt und antriebslos. Gerne wäre er liegen geblieben, da er in dieses Unterfangen kaum noch Sinn sah, aber er musste sich aufraffen und sich bereit zum Aufbruch machen.
Viel Zeit hatte der Brünette nicht, doch brauchte er sich nur noch frisch machen, anziehen und mit seinen Sachen im Schlepptau auf zum Flughafen begeben. Zu seinem Glück erreichte er diesen problemlos und ohne Unterbrechungen innerhalb von einer halben Stunde. Diesmal hatte er mit dem Zug vorlieb genommen, da er niemanden hatte, der seinen Wagen zurück fahren würde und er ihn nicht die ganzen Wochen dort stehen lassen wollte.

Nach kurzer Orientierung erblickte er die ersten Mitspieler am vereinbartem Ort. Nur zögernd gesellte er sich dazu.

Enzo: "Scheiße Elias, du kommst doch mit? Wie geil man! Auch wenn du echt beschissen aussiehst!" begrüßte ihn einer aus dem Mittelfeld, als er auf den 23 jährigen zukam und ihm eine halbe Umarmung darbot.
"Aber das wird schon wieder! Wir werden das schon packen, nicht wahr?!"

Elias, der Mühe hatte die Euphorie von Pérez stand zu halten, lächelte gespielt und nickte willens. "Glaubt mal Leute, das ist echt nicht der Rede wert! Gebt mir ne Woche dann bin ich wieder fitt und mehr nicht! Schließlich seid ihr ohne mich sonst ziemlich am Arsch!" witzelte der Argentinier los und lenkte somit von seinem 'Unfall' auf die angebliche Unfähigkeit der anderen ab.

Gonzalo: "Denk' bloß nicht, dass wir Luschen sind, kleiner Stinker!" Sprang Higuaín ein, welcher wie Elias zum Sturm gehörte, "Schließlich gehörten wir auch vorher schon zu den Besten! Und das wird sich so schnell nicht ändern. Da kannst dich locker auf der Bank ausruhen und erst mal lernen, wie man richtig spielt!" dabei zwinkerte er Elias versöhnlich zu und zeigte, dass es alles nur im Spaß gemeint war.

So vergingen einige Minuten, wo sich die Männer angeregt unterhielten, bis mehr und mehr Spieler eintrafen und die Gruppe bald vollzählig war. Natürlich hatte Elias einen Blick nach Aramis gewagt, als dieser nicht in seine Richtung schaute und Flann ein leichtes Lächeln sowie Kopfnicken geschenkt, auf das alles gut werden und die Mannschaft eine geile Zeit in Braslilien haben würde.

Aramis Varela

Wie immer war der Torhüter längst mit seinen Vorbereitungen für die anstehende Reise durch und wartete nur darauf, dass er und die Mannschaft nach Brasilien aufbrachen.
Schon früher in seiner Jugend war er immer darauf bedacht alles im Vorfeld zu regeln. Nur bloss nichts dem Zufall überlassen. Immer alles so handhaben, dass unangenehme Zwischenfälle die Planung nicht groß behinderten.
Doch wärend er auf seinem Sofa da sass, zwischen den Fingern eine Zigarette glimmend, musste er sich eingestehen dass er für den aktuellen unangenehmen Zwischenfall selbst verantwortlich war.
Bei seinem letzten Besuch bei Casado hatte er es wirklich übertrieben mit der Gewaltanwendung.
Zuerst hatte er geglaubt, der Stürmer hätte sich bloss krank gemeldet, weil er zuviel Angst davor hatte dem Torwart unter die Augen zu treten und natürlich auch, weil ihm das laufen etwas schwerer fiel nach dem ruppigen Akt, jedoch als er den Jungen am heutigen Tag beim Training sah, wurde ihm erst das Ausmaß seiner Handlung bewusst.
Auch wenn er aus Zorn gehandelt hatte musste er sich selbst eingestehen, dass er diesmal zu weit gegangen war.

Der Hühne stand von seinem Sofa aus und ging in die Küche und holte aus seinem Kühlschrank ein Bier. Zwei Drittel der Flasche leerte er mit einem Zug und begab sich zurück in den Wohnbereich.
Weiter dachte er daran, in welchem Zustand er den jungen Stürmer versetzt hatte und fluchte heimlich auf sich selbst.
Würde die WM nun zu einem Disaster, wäre dies seine Schuld. Casado wurde nicht umsonst so kurz vor dem Tunier eingekauft, er sollte als ihre Geheimwaffe fungieren, ihren Sieg und allem voran den Titel sichern.
Doch nun konnte er nicht einmal 100 Meter laufen ohne keuchend zusammenzubrechen. So war er einfach nicht einsatzbereit und das Team würde den Anfang der WM ohne ihn meistern müssen.
Der Gedanke machte Aramis wütend.
Doch statt weiter die Schuld an diesem Disastet bei sich zu suchen, schob er sie einem Anderen zu.

Du kleine Ratte bist daran Schuld... Du hast mich mit deiner Provokation dazu gebracht! Dass du so lange ausfällst ist deine Verantwortung!

Er spürte bereits, wie er sich in seinen Zorn hineinsteigerte, doch statt sich dem erneut hinzugeben, holte er tief Luft und regelte sich wieder runter.
Für's erste war es das Beste, wenn er sich von Casado fern hielt bis dieser wieder soweit genesen war,  dass er auf dem Feld wieder eingesetzt werden konnte und dann könnte er auch wieder die Segnungen, mit dem der schöne Leib des Jungen überhäuft war, geniessen.
Seine Botschaft war klar gewesen und so konnte er sich sicher sein, dass der Stürmer keine Dummheiten machte bis Aramis sich ihm wieder voll und ganz widmen konnte.
Doch bis es soweit war, musste er sich auf die kommenden Spiele konzentrieren und dafür sorgen, dass ihm kein Gegner den Ball ins Netz jagen würde.

Elias Casado

Schnell steckte Elias das Stück Papier in seine Hosentasche, als ihn Flann bereitwillig dessen Nummer hinterließ. Dankbar für diese Geste lächelte der 23 jährige kurz, sah den anderen dabei aber nicht ins Gesicht sondern starrte weiterhin auf seine Brust. Rührte keinen Muskel und gab sich weiterhin unauffällig. Nur flüsternd antwortete er:
"Ich bin mit dem Wagen hier. Danke für deine Hilfe. Ich verschwinde jetzt!"

Unauffällig trat er einige Schritte zurück. Gar als stünde er einem wilden Tier gegenüber welches man anhand von schnellen Bewegungen zum Angriff reizen würde. Gut 2 Meter entfernt zum Rothaarigen blieb Elias stehen und drehte sich um. Ohne ein weiteres Wort oder gar sich noch mal umzuschauen schritt er behutsam voran. Hinüber zu einer kleinen Gasse in welcher er sein Auto zuletzt stehen gelassen hatte.

Angespannt stieg er in den Wagen, doch fuhr er nicht sofort los sondern wartete bis Flann außer Sicht war und er mit Sicherheit sagen konnte, dass ihn niemand aufgelauert hatte...vor allem ein gewisser jemand nicht.
Erst jetzt bestätigte Elias den Zündschlüssel, startete den Motor und fuhr über mehrere Umwege nach Hause.

Dort dauerte es die ganze Nacht bis rein in den frühen Morgenstunden, bis er alles gepackt, einen Kompromiss mit seinem Arzt des Vertrauens gefunden hatte und bereit war für den Traum seines Lebens. Auch wenn er nicht mehr daran glaubte, dass dieser sich nun endgültig erfüllen würde. Er wollte es dennoch wagen. Das war er sich selber schuldig!

Samstag, 18. Juli 2015

Flann Roarke

Der Ire nahm den Stift und den Fetzen Papier ohne zu zögern entgegen und schrieb seine Nummer auf.
Beides reichte er dem Argentinier zurück und lächelte ihn dabei vorsichtig an.

"Du kannst davon jederzeit Gebrauch machen, ja... Egal, auch wenn es mitten in der Nacht sein sollte. Bloss keine Scheu."

Er schaute still dabei zu wie sein Gegenüber die Sachen einsteckte und verlagerte sein Gewicht von einem Bein zum Anderen.

"Und wie kommst du nach Hause...?"

Elias Casado

Nachdenklich schaute der Brünette zu Boden. Überlegte wie er Flann verdeutlichen konnte, worauf er wirklich hinaus wollte. So sehr Casado beichten und auf die Fragen des Rothaarigen eingehen wollte, dass Schweigen war einfach sicherer. Er konnte nicht riskieren, dass sich Aramis nochmals so brachial an ihm vergreifen würde, noch dass er außenstehende mit rein zog.
Und dennoch...

Verschüchtert schaute Elias zur Seite, bis er urplötzlich in seiner Tasche herum krammte und ein Stück Papier aus einer Zeitung riss. Hinzu einen Kugelschreiber zog und beide Dinge vor das Gesicht des Iren hielt.

"Hier...gib mir deine Nummer!"

Flann Roarke

Der Rothaarige schwieg eine Weile nach der Verneining des Kleineren. Weitere Fragen wollte er ihn jedoch ersparen um ihn nicht noch weiter zu zwingen an dieses schreckliche Erlebnis zu denken.

"Nun... Also wenn du tatsächlich mitfliegen willst, dann ist das natürlich deine Entscheidung aber ich bitte dich, achte darauf, dass du dich nicht so übernimmst wie heute beim Training."

Die Anspannung des Kleinen entging ihm nicht. Jedoch ahnte er nicht einmal, was wirklich in ihm vorging. So glaubte er, dass Elias sich einfach nur allgemein bedroht fühlte da er seinen Angreifer scheinbar nicht erkennen konnte und dieser womöglich noch immer auf ihn lauern könnte.
Bei dem Gedanken lief es dem Iren eiskalt den Rücken runter und auch er sah sich um, doch es war niemand Verdächtiges zu sehen.
Da fiel ihm ein, dass er noch Vorbereitungen für die anstehende Reise zu treffen hatte, jedoch wollte er den Jungen in diesem Zustand nicht allein lassen.

"Also... ich denke, du hast für den Flug auch noch so einiges zu erledigen. Ähm... ich würde dich nur ungern stehen lassen... Soll ich... dich vielleicht nach Hause fahren?"

Elias Casado

Elias musste sich klamm heimlich eingestehen, dass es schon sehr rührend war, wie sich Flann darum bemühte ihn zu helfen. Und dennoch brachte dies einen faden Beigeschmack mit sich.
Natürlich wusste er das der Kaptain es nur gut meinte, auch wenn er sich mehr als ungeschickt angestellte. Es verletzte den Argentinier nicht mal. Flanns unbeholfene Art sich dem kleinen anzunehmen holte ihn ein wenig aus seiner verzweifelten Lage. Ein sanftes Lächeln zierte bis zu letzt noch die geschundenen Lippen des 23 jährigen, bis zu der fatalen Frage seitens des Rothaarigen, welche Elias erneut verstörte.
Ungeduldig und nervös schaute er über die Straße. Checkte jedes noch so unbedeutende Indiz auf irgendwelche Eigenarten, bis er eine knappe Verneinung heraus brachte.

Flann Roarke

Beinahe wäre ihm ein plumpes "Warum nicht" herausgerutscht, doch er bemühte sich, auf solche dummen Fragen zu verzichten, also nickte er nur und überlegte sich was Anderes.

"Okay... Ich will dich bestimmt nicht belabern aber falls... ich meine, wenn du doch mal reden willst oder... oder wenn du irgendwie Hilfe brauchst, dann musst du nur was sagen, okay?"

So viele Fragen stellten sich ihm, die er gern an den Brünetten weitergegeben hätte, doch riß er sich zusammen ihn damit nicht zu überfallen. Also versuchte er nur, die Vernunft sprechen zu lassen.

"Ähm... Alejandro hat gesagt, du würdest trotzdem mit nach Brasilien fliegen... Denkst du wirklich, das ist eine gute Idee? Ich möchte es dir nicht ausreden aber ich hab dich heute auf dem Feld gesehen und ich denke, es wäre besser, wenn du dich erstmal vernünftig auskurierst."

Kaum als er dies gesagt hat, bemerkte er wie dumm diese Aussage war. Das war keine Erkältung von der man sich einfach kurieren könnte. Die Verletzungen konnten verheilen aber die seelischen Narben würde Elias immerdar in sich tragen müssen und so kam sich der Kapitän doch total plump vor.

"Tut mir Leid... Ich würde dir gern irgendwie helfen nur weiß ich nicht..."

Egal was er sagen würde, er konnte Elias den Schmerz nicht nehmen und so dachte er sich, ein Sprung ins kalte Wasser sei angebracht.

"Hast du das Schwein erkennen können? Hast du ihn angezeigt?"

Freitag, 17. Juli 2015

Elias Casado

Mit leicht gerunzelter Stirn und etwas geöffnetem Mund schaute der Brünette hinauf zu Flann. Dieser wollte einfach nicht locker lassen und egal ob Elias am Ende mit ihm reden würde oder nicht, es wäre ein Segen, wenn der Kapitän endlich die Blicke von ihm lassen und Diskretion halten würde. Also nickte der Stürmer vorläufig und drehte sich wieder um, damit er Flann nicht länger ins Gesicht sehen musste.
Als jener den Duschraum verließ, stand der Jüngere vor einer schweren Entscheidung. Sollte er mit dem Iren reden oder es auf sich beruhen lassen? Wie sehr er sich nach Hilfe sehnte nur wäre seine Karriere aus und vorbei, sollte er dies in Anspruch nehmen.

Nach einer guten halbe Stunde war Elias dann so weit. Auch weil er noch lange mit sich am hadern war. Dann stand er plötzlich neben Flann und sah verschüchtert zu ihm hoch.

"Also...Ich...Ich kann nicht..." Druckste er rum. Er hoffte inständig der Ire würde begreifen, dass Elias gerne reden würde, es aber nicht konnte. Dann seufzte er frustriert, weil er einfach nicht weiter wusste.

Flann Roarke

Auf das leise Bitten des Verletzten blieb Flann sofort stehen und hielt auch mit jeder anderen Bewegeung inne.
Selbst den Atem hielt er für einige Sekunden an, nur um sein Gegenüber nicht weiter zu verschrecken.
Er wusste nicht, was er tun sollte, wusste nicht, was er sagen sollte, bloss eins wusste er und zwar, dass er nicht wegsehen und den Jungen mit diesem Leid allein lassen konnte.
Auf keinen Fall wollte er ihn aber bedrängen und so überlegte er sich genau, wie er sich am besten zu verhalten hatte.
Vorab hielt er schonmal den gewünschten Abstand und dachte darüber nach, was er tun konnte um dem Geschundenen irgendwie zu helfen.
Da kam ihm erstmal nur eines in den Sinn.
Vor ihm stand ein Vergewaltigungsopfer, vollkommen entblößt und eingeschüchtert und so glaubte er zu wissen, was er als Nächstes tun sollte.

"Okay... Hör zu, ich gehe erstmal raus und lasse dich hier in Ruhe machen. Ich warte dann vor der Umkleide, ja? Wenn du dann wieder angezogen bist dann... dann können wir ja nochmal reden, wenn du einverstanden bist."

Er bewegte sich bereits rückwärts richtung Ausgang, wartete aber noch ab, ob sein Vorschlag Elias genehm war.

Elias Casado

Elias wusste nicht wie er diese Frage deuten sollte. Diese plötzliche Fürsorge verwirrte und bestürzte den Jungen zu gleich. Verstört wagte er einen Blick nach oben.
Er wollte gerne Vertrauen fassen, doch konnte er nicht, denn grade als er zum Sprechen ansetzen wollte, durchjagte eine Erinnerung an Aramis' Drohungen seinen Kopf. Elias musste stillschweigen bewahren.

"Nicht..." Flanns heranschreiten versetzen ihn noch mehr in Bedrängnis. Er schämte sich so sehr das ihm erneut die Tränen kamen. Zu seinem Glück ersparte ihm das Wasser jegliche neue Schmach.

"Bitte....nicht..." Elias wurde leiser. Wollte dem Rothaarigen realisieren, dass er es gut sein lassen sollte aus Angst Aramis würde irgendwo in der Nähe sein und nur darauf warten, dass der Jüngere einen Fehler machte.

Flann Roarke

Als Elias sich zu ihm umdrehte, stockte der Atem des Iren erneut. Waren diese Blutergüsse auch an dem Hals des Jüngeren noch deutlich zu sehen und auch die Spuren der Gesichtsschläge waren noch lange nicht verheilt.
All das sah er vom Weiten nicht, als sie noch auf dem Spielfeld standen aber nun konnte er alles deutlicher sehen als ihm lieb war.
Eine Mischung aus Wut und Mitleid stieg in ihm auf.

Welches brutale Schwein hat dir das angetan...?

Er wollte etwas sagen, doch blieben ihm alle Worte im Halse stecken.
Der junge Mann vor ihm sah nun sogar noch verlorener aus, als er auf der Bank sass.
Sein Anblick, nackt, verletzt und zitternd versetzte den Rothaarigen in einer Art Trancezustand. Als sein Augenmerk dann auf die Handgelenke des Jungen fiel, fühlte es sich so an, als würde man ihm einen Hieb gegen die Brust verpassen.
Wer immer ihm dies angetan hat, konnte es über sich bringen, diese zarte Stelle so fest anzupacken, dass sie von einem tiefblauen Armband aus Blutergüssen geschmückt war.
In ihm kochte die Wut weiter an. Wer konnte nur so etwas Grausames tun?

Scheiße... Das ist jetzt nicht der Moment für Wut! Du musst jetzt irgendwas tun!

Er holte tief Luft und bewegte sich langsam und behutsam, als stünde ein scheues Tier vor ihm, auf Elias zu.

"Hey Mann... Kann... kann ich irgendwas tun...? Kann ich dir helfen...?"

Elias Casado

Langsam betrat der einstige Fußball-Star die Umkleideräume nachdem er zum Sportplatz vorgefahren war und dort geparkt hatte.
Die letzten drei Tage der Genesung waren ein Witz, denn war das, was zur Sorge trug und Aramis ihm zum Geschenk gemacht hatte noch so frisch wie am ersten Tag. Sein Arzt hatte dem Brünetten strengstens verboten aufzustehen und eine Bettruhe von mindestens zwei Wochen verordnet, doch konnte Elias diesem einfach nicht nachgehen. Er musste zum Training erscheinen. Koste es, was es wolle. Denn er wollte niemals das verpassen, wofür er all die Jahre so hart gekämpft hatte. Er musste Teil dieser WM werden. Sie war der nächste Schritt zu einer großen Karriere und ein Traum, der sich nun endlich erfüllen möge.
Da interessierte es dem Sportler gänzlich wenig unter welchen Umständen er jetzt litt. Eine Handvoll Schmerztabletten würden sicher reichen!

Zaghaft betrat er das Spielfeld, nachdem er sich umgezogen hatte und nun an den Übungen teil nehmen wollte. Wie erwartet war der Stürmer sofort Mittelpunkt aller Geschehnisse. Normal machte dies dem Jungen nichts. Er genoss sogar jede Aufmerksamkeit, die ihm dargeboten wurde. Nur diesmal wäre es ihm lieber gewesen er wäre nur eine unbedeutende Randfigur. Er hatte große Angst, dass irgendjemand herausfinden würde was wirklich passiert war. Dann könnte er seine Karriere gänzlich an den Nagel hängen. So würde Elias Casado gänzlich zum Gespött der FIVA werden. Zur Demütigung seiner Mannschaft und all jenen die zu ihn aufsahen.
Schnell realisierte er Flann, welcher ihn knapp begrüßte und einige Trainingseinheiten auferlegte.
Jetzt hieß es Zähne zusammen beißen und hoffen das die Naht nicht reißen würde.
Einige Einheiten klappten, doch bereits nach wenigen Minuten keuchte Elias vor Schmerz und war Schweißgebadet. Vorbei war es mit der Leichtfüßigkeit. Dem Tanz aus Ballabgabe und Ausweichen der Gegner. Elias rannte fast in jeden seiner Mitspieler und fing sich einen harten Schubs nach dem anderen ein. Es war nur stupides Gradeauslaufen und sich den Ball nicht abnehmen lassen. Aber er versagte auf ganzer Ebene. Schließlich fand er sich auf allen Vieren stöhnend wieder. Der letzte Tritt war einfach zu stark gewesen. Benommen und schwer atmend, sah der Argentinier auf das Grasbett nieder, als ihn der Kapitän erneut zurief und ihn des Platzes verwies.
Beschämt über seine eigene Unfähigkeit und gepeinigt von Schmerzen schlich sich der Star vom Platz und zur Bank. Dort blieb er bis Trainingsende. Was es nicht unbedingt besser machte, denn hatte der 23 jährige schwer mit den Tränen der Hoffnungslosigkeit zu kämpfen. Zu seinem Glück sprach ihn niemand weiter an und auch sein Peiniger hielt Abstand.

Nun hieß es warten bis jeder das Feld verlassen hatte und sich dann vorab auf dem Männerklo zu verstecken. Als er dieses erreicht hatte, setze sich der Spieler zaghaft nieder, wobei er etwas Seltsames spürte. Seiner Vermutung nachgehend, griff er in seine Hose und strich kurz über die Wunde...

"Verdammt..." fluchte Elias unter Tränen, denn waren seine Finger rot vor Blut. Jetzt blieb zu hoffen das dies nur innerlich war und sich die Nähte nicht gelöst hatten.

"Das war's dann wohl mit mir..." Innerlich noch tiefer bestürzt als zuvor, kauerte sich der Brünette zusammen und ließ der Trauer abermals freien Lauf, bis er irgendwann keinen Ton mehr außerhalb der Toilette hörte und sich langsam zum Duschen aufmachte.

Ängstlich entkleidete er sich, schmiss die Sachen achtlos hinter die Dusche und drehte langsam den Hahn zum Warm Wasser auf. Mit aller Mühe und Vorsicht trat er einen Schritt nach dem anderen nach vorne. Er wusste was bald geschehen würde. Die letzten Tage machten eine Reinigung zur weiteren Qual. Sanft lief das inzwischen kühle Nass über seinen Rücken. Er wollte die Wunde so wenig wie möglich noch mehr schaden. Als diese in Berührung mit dem Wasser kam, biss Elias fest die Zähne zusammen. Das Theater mit dem Training zollte seinen Tribut. Ihm zitterten die Knie, aber bald würde sich der Verletzte wieder dran gewöhnt haben und in Ruhe duschen können.
Ein schwerer Seufzer der Linderung entrann seiner Kehle als es so weit war.

Warum musste ich auch nur so tun, als wäre alles okay?! Verdammt...wenn ich so weiter mache, kann ich es erst recht vergessen!

Elias war so mit sich und seiner eigenen Standpauke beschäftigt, dass er gar nicht merkte, wie sich jemand näherte. Erst als es zu spät war und der Käptain das Wort ergriff, stockte der 23 jährige abrupt. Sein Herz fing sofort an zu rasen.
Ich wusste, er müsse sich jetzt nach Flann umdrehen und dann würde dieser auf ihn herab schauen und wissen was dem kleinen wiederfahren war. Verzweifelt wollte er einige Ausreden zurecht legen, doch erlaubte es die Situation nicht, die zu plötzlich eingetreten war.

Ohne den Blick aufzurichten, drehte sich Elias langsam um. Er schämte sich sehr für sein Äußeres. Dem anderen völlig ausgeliefert stand er da, während seine Beine zitterten und drohten nachzugeben. Stumm lehnte sich der Stürmer gegen die Wand. Er ließ den Rothaarigen gewehren. Lies all die Blicke über sich ergehen und machte sich schon auf dumme Fragen gefasst. Zwar hatte sich der Ältere schon nach Elias Befinden erkundet nur war dem Brünetten jede Antwort zu dämlich. Am liebsten würde er gar nichts sagen und einfach im Boden versinken.

"Was?!" War die einzige kümmerliche Aussage in welcher so viel Leid und Frust lag.

Flann Roarke

Wie vor jedem Training band er sich sein Haar zu einem kleinen Pferdeschwänzchen zusammen und begann mit den üblichen Dehnübungen.
Mit der Zeit trafen alle Spieler ein, nur einer nicht.

"Wo bleibt denn Casado...", fragte er eigentlich mehr sich selbst aber es war laut genug, dass sein Nebenmann ihn hören konnte.

"Willst du etwa wieder Händchen halten, oder was", gab dieser lachend von sich.

Der Rothaarige warf ihm einen entsprechenden Blick zu, so dass dieser mit seinen Händen eine abwehrende Bewegung vollzog um anzudeuten, dass der Spruch bloss als Spaß gemeint war.
Auch Alejandro ließ seine Männer warten, viel länger, als sie es gewohnt waren und so wies der Kapitän die Mannschaft an, Lauftraining oder Passspiel-Übungen zu vollziehen bis ihr Trainer eintreffen würde.

Es dauerte noch einige Zeit doch als dieser endlich auf dem Feld erschien unterbrachen alle ihre Übungen und versammelten sich um ihn herum.
Sein Gesicht war zu einer sorgenvollen und ernsten Miene verzogen.

"Tja... Okay Jungs, Casado fällt bis auf Weiteres aus. Sein Arzt hat mich informiert dass er sich schwer verletzt hat und es fraglich ob er bis zur WM wieder einsatzfähig ist, die Tendenz liegt aber eher auf Nein. Das bedeutet, ihr müsst euch alle einen Tacken mehr anstrengen damit ihr den Titel für uns nach Hause bringt."

Missmutig fingen die Männer an untereinander zu fragen und spekulieren wie sich ihr neuer Star so verletzen konnte und vor allem was für eine Verletzung es war, die ihn gleich so außer Gefecht setzte.
Doch ließ sich der Trainer auf diese Fragen nicht ein und mahnte sie an, jetzt mit ihrem Training zu beginnen.

In der Umkleide ging die Spekulation um dieses Thema weiter. Wilde Theorein wurden in den Raum geworfen, ob sich der junge Starspieler bei einem privaten Training verletzt hat bis hin zu amüsierten Kommentaren dass er es mit den weiblichen Fans zu weit getrieben und sich nun die Hüfte verrenkt haben könnte.
Der Kapitän sagte dazu kein Wort. Zwar lauschte er den ganzen Geschwatze seiner Teamkameraden aber war es doch eben genau das. Geschwatze...
Für sich selbst stellte er die selben Fragen. Welche Verletzung könnte es sein dass sie den begabten Stürmer so lahmlegte und wie hatte diese zustande kommen können.
Vollkommen in diese Gedanken versunken bekam er vorerst nicht mit dass einer der Männer mit ihm sprach.

"Ey, Flann, ich rede mit dir."
"Hä...? Was ist?"
"Ich hab grade gesagt, dass du dich ja jetzt sicher freust dass dein einziger Konkurrent ausfällt und du wieder der Star auf dem Feld sein kannst."
Dieser Aussage folgte kurzes Gelächter.
Flann zog sich weiter an und verzog keine Miene.

"Weißt du, statt meine Qualitäten auf dem Feld in Frage zu stellen solltest du an deinen arbeiten denn auch wenn Casado ein hervorragender Spieler ist, habe ich meinen Platz noch lange nicht verloren. Und überhaupt, statt euch darüber lustig zu machen solltet ihr euch darüber im Klaren sein dass sein Ausfall für uns eine üble Sache ist. Die WM wird sowieso schon nicht leicht aber ohne ihn haben wir es noch dreimal schwerer. Ich bedaure sehr dass er vielleicht nicht mitmachen kann und ehrlich Leute, das solltet ihr auch!"

Er verließ die Umkleide nachdem er seinen Worten mit ansteigender Lautstärke Nachdruck verlieh und stieg in seinen Wagen, wütend auf seine Teamkameraden da sie scheinbar den Ernst der Lage nicht erkannten.

Volltrottel! Und wenn wir zu Beginn der WM rausfliegen, dann nur weil die nicht kapieren was für ein erheblicher Nachteil Elias' Ausfall für uns ist! Hoffentlich kommt er rechzeitig auf die Beine...

Doch auch die folgenden Trainingseinheiten war Elias Casado nicht anwesend. Alejandro wurde mit jedem versreichenden Tag strenger und strenger und die Übungen wurden immer härter. Die Weltmeisterschaft kam spürbar näher und somit wuchs die Nervösität bei allen.

Die Wochen vergingen schnell und nun war die letzte Trainingseinheit vor dem Abflug angebrochen. Alle Spieler waren früh da und vollzogen hochkonzentriert und diszipliniert ihre Übungen.
Vorbei waren dumme Kommentare und Spielereien. Alle waren mit den Augen auf das Ziel gerichtet. Der Titel.
Und obgleich alle den Ernst der Lage scheinbar endlich begriffen hatten, entging ihnen nicht, dass Elias das Feld betrat.
Der Kaitän verspürte schon einen Anflug von Freude, doch als er den Jungen sah, war diese schnell wieder verschwunden.
Nichts von der Selbstsicherheit war mehr vorhanden. Seine Bewegungen waren vorsichtig und langsam, als wolle er auf gar keinen Fall von jemanden bemerkt werden. 
Die ersten Spieler rannten schon in seine Richtung, doch rief der Kaitän diese zurück und schickte sie auf das Feld.
Er selbst wandte sich dem gehemmten Spieler zu, sprach ruhig mit ihm und schickte auch ihn auf das Feld.
Doch es dauerte nicht lange und er holte ihn wieder runter. Noch zu sehr waren die Spuren seiner Verletzung sichtbar und der Trainer ließ ihn sich auf die Bank setzen.
Flann beobachtete das Ganze von seiner Position aus und fragte sich, was vorgefallen sein musste, dass es Elias so verändert hatte. Er wirkte gebrochen, so wie er da sass und auch wenn er sich gewünscht hatte dass der Junge vor dem Aufbruch nach Brasilien wieder zurückkehren würde, fragte er sich in dem Moment, ob es nicht das Beste wäre, wenn er doch noch Zuhause bleiben würde. Er wirkte verloren auf ihn und irgendwie hilflos...
Doch das Training musste weitergehen.

Als die Männer es nun endlich hinter sich hatten und in die Duschen begaben war das Gerede um Casado's Rückkehr im vollen Gange, doch von ihm selbst keine Spur.
Flann blickte sich genaustens um, doch war der Brünette nicht zu sehen. Und so duschte er sich ab und kehrte in die Umkleide zurück. Alejandro kam noch zu ihm um ein paar obligatorische Dinge für die Reise zu klären. Die Unterredung dauerte lang und schon alle Teamkameraden waren verschwunden als sich auch Flann für den Aufbruch bereitmachte. Wärend er seine Sachen zusammenpackte, fiel ihm auf, dass noch etwas fehlt.

Mein Duschgel...

Er behab sich zurück in die Dusche. Bevor er diese betrat, vernahm er das Rauschen des Wassers. Es war also noch jemand anwesend.
Darüber machte er sich jedoch keine weiteren Gedanken und trat in die Räumlichkeiten ein.
Als er die Person erblickte, die da unter einem dampfenden Wasserstrahl stand blieb ihm fast das Herz stehen.
Der Körper war übersäht mit Blutergüssen, die sämtliche Farben angenommen hatten, vom tiefen blaulila bis hin zum rotbraun. Sie zierten die blasse Haut als seien wie aufgemalt.
Vor allem wo sich diese Färbungen auftaten ließen nur einen Schluß zu, was ihre Ursache war.
Noch einige Sekunden brauchte Flann um zu realisieren, was Elias zugestossen war und verstand, warum er ausfiel und nun diesen verletzten Eindruck machte.
Ihm war das Schlimmste passiert, was einem Menschen nur passieren konnte.

Vergewaltigung...

Der Stürmer hatte den Kapitän noch nicht bemerkt, doch machte er ihn nun zögerlich auf sich aufmerksam.

"Elias... Scheiße Mann, bist du okay...?"

Natürlich war er nicht okay, doch fiel dem Rothaarigen einfach nichts anderes ein. Langsam und zaghaft näherte er sich dem Verletzten.

Elias Casado

Benommen und gelähmt vor Schmerzen, starrte Elias auf das Pakett, welches seinen Boden zierte. Ein gallerndes, pulsierendes Reißen breitete sich über seine Wange aus. Nur schwer realisierte der Junge was grade vor sich ging. Die Wucht des Aufpralls und die Stärke, mit der Aramis zugeschlagen hatte, machte es beinahe unmöglich einen klaren Kopf zu bekommen.
Der ältere hatte ihn ohne Vorbehalte geschlagen! Langsam kamen die Erinnerungen zurück, welche zuvor noch durch das beständige Hämmern in Elias Kopf verdrängt wurden.
Doch grade als er mehr an Wahrnehmung zurück erlangte, riss ihn der Hühne an den Haaren nach oben und schaute den Gepeinigten ins Gesicht. Bleiern vernahm der Brünette die Worte des anderen. Er konnte sie nicht verstehen, jedoch verriet ihm Aramis' Miene das es etwas schreckliches mit sich trug.
Der Junge wollte etwas sagen. Einhalt gebieten und flehen Aramis möge aufhören, doch war dieser außer sich vor Wut und zu keinem vernünftigen Kompromiss bereit.

Mit einer unsanften Landung auf dem Bett und dem anhaltenden Stechen, gleich kleiner Nadeln in seinem Oberarm, fand sich der Argentinier in seinem Schlafzimmer wieder. Er hatte nicht mal gemerkt wie ihn der Torhüter mit sich zog. Noch immer dieses Donnern in seinem Kopf. Es war unerträglich. Daher begriff Elias nur langsam, was Aramis vor hatte. Er beobachtete den älteren quasi durch einen Schleier der Verwirrung. Unfähig ihn zu verstehen oder gar zu Handeln.

Einzig ein heftiger Umsturz auf seinen Bauch und das hinunter reißen seiner Beinkleidung erweckte Elias aus seiner Trance und holte ihn zurück ins Geschehen. Schnell resignierte der Stürmer auf WAS es Aramis abgesehen hatte, doch ehe er reagieren konnte, fand sich der vom Leid geplagte auf dem Rücken wieder mit der Hand Aramis' an seinem Hals.

Angst jagte durch Elias Körper. Todesangst. Glaubte er augenblicklich der Hühne wollte ihn tatsächlich erwürgen. Mit ganzer Kraft versuchte sich der Jüngere zu wehren, sich zu befreien. Wollte um sich treten und seinem Peiniger schlagen, indess drückte Aramis nur härter zu und zwang Elias schnell zum Aufgeben. Ein unfairer Kampf. Auch das Ringen nach Luft machte es dem Kleinen unmöglich sich zu wehren.
Sein Atem ging stoßweise. Wobei er vergeblich sich an die erbarmungslose Hand krallte und versuchte diese zu lösen.
Schließlich tat der Torwart ihm diesen gefallen. Ein Hauch von Erleichterung tränkte Elias Sinneseindruck. Jedoch wart dies nicht lang, denn fand sich schnell eines der Kleidungsstücke, welche für die Nacht vorgesehen waren, im Rachen des Geächteten wieder.

Erste Tränen der Verzweiflung liefen dem 23 jährigen über die Wangen. Er fühlte sich hilflos und voller Furcht. Konnte er einfach nicht begreifen was hier passierte. Was Aramis ihm antat und warum. Es sprengte seinen Verstand.
Mit Mühe gewann Elias ein wenig an Luft zurück, als er fühlte wie sein Schänder seine Handgelenke ergriff und nach oben zerrte.
Wehrlos und starr vor Entsetzen schaute der Brünette in die kaltherzigen Augen des anderen. Elias bettelte förmlich mit seinen Blicken um Nachsicht.

Bitte...hör auf...bitte...

Leichtes, vom Stoff ersticktes Schluchzen war zu hören, bis jenes plötzlich verstummte und ein gedämpfter, zerreißender Schrei das Schlafzimmer erfüllte, als sich Aramis tief in den Jungen drückte.
Elias gesamter Körper verkrampfte sich ruckartig. Den Kopf in den Nacken geworfen, den Rücken bis zur völligen Überspannung durchgedrückt und die Hände zu Fäusten verschlossen ließ das Opfer die Tortur seines Demütigers über sich ergehen. Unbarmherziges, hartes Fleisch, zerrissen mit jeder Reibung, jedem Stoß und erneutes Eindringen zarte, empfindliche Partien seines Leibes. Ströme heißer, brennender Schnitte durchjagten die strapazierte, kleine Hülle. Elias Gedenken überschlug, doch lag seine ganze Konzentration auf den immsen Schmerz in seiner Beckenmitte. Nicht mehr lang und sein Körper würde endgültig zerbrechen. Selbst die neuen Schläge und demütigenden Worte nahm die geschundene Seele wie eine Umarmung auf. Er würde alles weitere ertragen, nur sollte Armis endlich mit dieser Schande abschließen.

Seine gedämpften Schreie nahmen immer größeren Ausmaß an. Der Körper mittlerweile gezeichnet vor Leid. Alles geschah so schnell! Unaufhaltsam rannen die Tränen über sein verletztes Gesicht, während Elias unter jeder neuen schroffen Bewegung erbebte. Ein Tornado fegte über ihn hinweg und zerstörte alles auf seinem Weg...

Nach wenigen Minuten war es vorbei, jedoch vergingen diese wie Stunden für Elias. Als sein Peiniger die Folter beendet hatte, betete dieser heimlich um Gnade. Das er nicht weiter leiden müsse und es diesmal überstanden habe. Nur schwand jede Hoffnung auf Erbarmen, als sich der Großgewachsene von ihm entfernte und seine überaus deutlichen Verbote und Bedingungen aufzählte.
Elias nahm alles durch einen Schleier der Erschöpfung wahr, trotz dessen das Aramis ihm nun so nahe war. Denn lag er sanft gebettet auf ihn und hielt sein Gesicht in den Händen. All jenes was er sich immer gewünscht hatte. Er bekam es, doch wollte er es nicht mehr. Nicht so! Es sollte endlich aufhören. Er ertrug es nicht länger. War der Ohnmacht nahe...

Dann endlich war es vorbei doch rührte sich das Opfer keinen Millimeter. Auch nicht solange der Ältere noch im Raum war.
Erst als dieser gegangen war, rupfte sich der Brünette voller Erschöpfung das Shirt aus dem Mund und jappste nach jedes bisschen Sauerstoff, bis er unter all der Schwere der Vergewaltigung vor Erschöpfung das Bewusstsein verlor und schließlich einschlief.

Die Nacht zog schnell vorüber und der Tag brach an, jedoch erwachte der Geschändete erst gegen Nachmittag aus seinem tiefen Schlaf.
Apathisch schaute er ins Leere. Sein Körper gezeichnet von der letzten Nacht. Das Laken seines Bettes an einigen Stellen über von Blut.
In seinem Kopf herrschte Chaos was nur noch schlimmer wurde durch das Pochen und Ziehen in seinem Gesäß. Erneut bahnten sich Tränen der Enttäuschung über Elias Wangen. Er konnte einfach nicht begreifen was die Nacht vorgefallen war. Er wusste es, aber er wollte es nicht wahr haben. Ein Gefühl tiefer Traurigkeit über das Wissen hinaus, was Aramis ihm angetan hatte. Das er sein Vertrauen missbrauchte und ihn schändete ließen den Brünetten alles um sich herum vergessen. Einzig allein die Frage des "Warum" und das Entsetzen brannten sich in sein Gedächtnis. Nie wurde er so verletzt. Nie so hintergangen und gedemütigt. Er hatte nichts mehr als Nähe gesucht, einen Partner an seiner Seite und nun musste er mit dem Schlimmsten, was er sich hätte vorstellen können vorlieb nehmen. Die Erkenntnis schlug abermals auf ihm ein wie eine Welle der Verwüstung. Gedanken überschlugen sich bis Elias klagend über sein Unglück weinte.

Wenige Minuten vergingen in denen sich der Verletzte gehen ließ, bevor er mit zitternden Händen zum Telefon neben seinem Bett griff. Allein diese kleine Handlung bereitete dem kleinen höllische Schmerzen. Doch half alles nichts. Er musste sich Hilfe holen.
Vorsichtig wählte der Brünette die Nummer einer der wenigen vertrauenswürdigen Personen, die er kannte.

"Bitte...Ich...Ich brauche dich...bitte komm vorbei..."

Zu mehr war der Argentinier nicht in der Lage, ohne das ihn wieder die Tränen kamen, daher legte er schnell wieder auf und hoffte inständig sein Freund würde zu ihm nach Hause kommen.

Donnerstag, 16. Juli 2015

Aramis Varela

Die Worte des Jüngeren beschwichtigten den Größeren kein bisschen, vielmehr reizte ihn diese Entschuldigung nur noch weiter.
Bevor Elias aussprechen konnte holte der Hühne aus und schlug ihm mit seiner Faust ins Gesicht, sodass er sich durch die Wucht halb um sich selbst drehte und zu Boden fiel.
Mit einem kalten Blick schaute der Große auf ihn herab, wie er völlig benommen da lag, nicht in der Lage von selbst aufzustehen.

"Denkst du wirklich, du könntest mich lächerlich machen und kommst dann mit so einer mickrigen Entschuldigung davon? Dein Erfolg scheint dir wohl zu Kopf gestiegen zu sein."

Er kniete sich zu ihm hinunter und zerrte seinen Kopf an den Haaren etwas in die Höhe, dass er in das blutige Gesicht schauen konnte.

"Du denkst wirklich, dass du so mit mir umspringen kannst? Ich muss dir wohl zeigen, wo dein Platz ist!"

Er richtete sich wieder auf und blickte sich um. Er suchte nach dem Zugang in Elias' Schlafzimmer, denn so nah bei der Wohnungstüre wollte er dem Benommenen nicht aufzeigen, welche Position er hatte denn waren die Nachbarn schon genug aufmerksam gemacht worden.
Er musste also dafür sorgen, dass sie von dieser Sache nichts mitbekamen.
Die Türe zum Schlafbereich war schnell ausgemacht und so umfasste er den am Boden Liegenden am Oberarm und riss ihn hoch auf die Beine. Er hielt ihn weiter fest und schob ihn in den Nebenraum. Dort stieß er ihn auf's Bett und schloß die Türe hinter sich.
Auf dem Weg zu seinem Opfer öffnete er seine Hose bereits und drehte den Jungen nun auf den Rücken um auch ihn seines Beinkleides zu entledigen.
Er riss den Verschluß der Hose auf und zog die ruckartig mitsamt der Unterhose vom Intimbreich des Stürmers, der sich allmählich von dem Schlag zu erholen schien.
Doch bevor dieser sich wieder soweit besinnen konnte um sich zur Wehr setzen zu können, beugte er sich über ihn, umfasste dessen Hals und drückte zu.
Dabei sparte er nicht an Kraft. Die verzweifelten Versuche des Brünetten, sich zu befreien ließen ihn kalt. Er drückte weiter zu bis dieser seinen Mund aus Reflex weit aufriss um nach Luft zu schnappen.
Der Torwart erblickte ein T-Shirt, welches auf dem Bett neben einem Kissen lag, nahm es und stopfte es dem Opfer in den Mund, so tief dass er es nicht mit der Zunge hrausdrücken konnte.
Als dies getan, ließ er ab von dem Hals seines Opfers, welches nun in lauten tiefen Zügen Luft durch seine Nase in die Lungen zog.
Nun ergriff er die Handgelenke des Stürmers, führte sie zusammen und drückte sie mit einer Hand fest umklammert über dem Kopf in die Matratze, was ihn zusätzlich wehrlos machte.
Mit der anderen Hand führte er sein Glied in den unvorbereiteten Leib unter sich ein. Gnadenlos schob er sich in ihn hinein und rammte sich hart und schnell rein und raus.
Dass der Jüngere ihm so hilflos ausgeliefert war wandelte seine Wut in purer Erregung und Lust. Die verzweifelten und aussichtslosen Versuche sich zu wehren des Opfers spornten ihn noch weiter an.
Er quetschte sich so tief in den Jungen hinein, wie dessen Körper nachgab und schaute ihm dabei ins Gesicht, wie es  vor Schmerzen völlig verzerrt wurde.
Dieser Anblick erfüllte ihn mit heißer Freude, die Pain, die Demütigung.

"Begreifst du nun deine Position, Kleiner? Du magst auf dem Feld vielleicht als Held gefeiert werden aber dahinter bist du nicht mehr als das hier! Ein Betthase, eine kleine Schlampe, die die Beine breit macht und sonst die Klappe zu halten hat! Und du hast es gewagt dich über mich lustig zu machen!"

Erneut schlug er Elias ins Gesicht, gefolgt von einem weiteren Hieb in die Seite.
Dabei drückte er die Hand um die Handgelenke noch fester zu, damit sich der geschlagene Körper nicht zusammenkrümmen konnte.
Weiter rammte er sich in den Unterleib des Brünetten.
Gnadenlos.
Brutal.

Schließlich verlangsamte er sein Tempo, ließ die Handgelenke los und legte sich mit seinem Körpergewicht auf dem unter sich.
Dabei umfasste er das Gesicht des Stürmers mit beiden Händen.

"Ich hoffe, du hast endlich verstanden wo dein Platz ist. Du kannst dich glücklich schätzen, dass ich dir überhaupt soviel Aufmerksamkeit widme denn eine Schwuchtel wie du hat doch sonst keine Überlebenschance in der Sportlerwelt. Und wenn du deine Karriere nicht gefährden willst, dann wirst du brav stillschweigen und mir deinen süßen kleinen Arsch jederzeit zur Verfügung stellen wann immer mir danach ist. Und denk gar nicht erst daran, mich anzuzeigen und sonst irgendwie anzuschwärzen. Es würde deine Karriere ebenfalls vernichten und glaube mir, niemand würde dir abnehmen dass jemand wie ich, der jede Frau haben kann, dich angefasst hätte. Wenn du also deine Karriere und deinen Ruf schützen willst, dann tust du, was ich sage und du wirst es niemals wieder wagen, dich über mich lustig zu machen!"

Er richtete sich wieder etwas weiter auf, blieb aber noch immer dicht über den Kleineren gebeugt.
Mit einem harten Griff umfasste er das Handgelenk, an jenem der Kapitän des Teams Hand anlegte, so fest, dass sämtliches Blut dem Druck wich und die Haut fast weiß wurde.

"Ach und übrigens...", flüsterte er dem Gepeinigten ins Ohr: "ich habe nunmal ein Auge auf dich geworfen und ich teile wirklich nur sehr ungern. In Zukunft wirst du dich nicht mit anderen Männern in irgendwelchen Kämmerchen begeben, klar? Du gehörst mir und kein Anderer hat das Recht dich anzurühren, genauso wenig hast du das Recht, irgendeinen anderen Mann in deinen Leib zu locken!"

Nun bewegte er seine Hüften wieder rascher und härter, als würde er den Unterleib des Jungen aufbrechen wollen.
Er behielt das Tempo bei bis er zum Erguß kam und keuchend über Elias runtersackte.

Sein Atmen ging schwer und heiß, sein ganzer Körper strömte eine Hitze aus, die sich auf den unteren Körper ausbreitete.
Eine Weile blieb er so auf ihm liegen bis er ihm erneut etwas ins Ohr hauchte.

"Ich bin noch lange nicht fertig mit dir. Tu das, was ich von dir verlange, dann lebst du leichter, das schwöre ich dir."

Er ließ von dem Jungen ab, stand vom Bett auf und richtete sich provisorisch her und machte sich zum Gehen auf. Ein letzter drohender Blick warf er Elias nochmal zu, bevor er den Raum und schließlich die Wohnung verließ.

In seinem Wagen beschloß er, nicht gleich nach Hause zu fahren. Ein Besuch in einer Bar war nun das, wonach ihm der Sinn stand. Ihm war nach feiern zumute, nachdem er dem Stürmer diesmal mit Sicherheit klargemacht hatte, wo sein Platz war.

Mittwoch, 15. Juli 2015

Elias Casado

Es war früh am Abend. Das Training hatte später statt gefunden, als gewöhnlich. Mittlerweile hatte sich der Brünette beruhigt und bereute schon wieder etwas seine Tat.

"Ich hätte ihn vielleicht nicht vor versammelter Mannschaft so bloß stellen sollen...Das geht eigentlich nur ihm und mir was an...hoffentlich gibt es demnächst keine blöden Fragen dazu..."

Elias war besorgt um mögliches Getuschel, was ihre beiden Karrieren auf den Spiel setzen könnte und den Zusammenhalt des Teams schädigen würde. Weniger um das, was er dem Dunkelhaarigen angetan hatte. Mehr dachte der Stürmer im allgemeinen um die Konsequenzen nach.

Scheiße, aber Grübeln bringt jetzt auch nichts. Ich werde mich morgen einfach bei ihm entschuldigen...hoffentlich reicht ihm das auch und dann kann er mich gerne in Ruhe lassen...

Beschloß der kleine für sich, als es mit einem Mal an der Tür schellen hörte.

Ob er das ist?

Ein beklemmendes Gefühl durchfuhr den Fußballer. Hatte er durchaus Bange vor Aramis' Wut und dessen Reaktion. Doch könnte es genau so gut ein Nachbar sein oder wieder nur nervige Werbung.

Zögernd ging er zur Tür und schaute durch den Spion um sich ein Bild von dem Störenfried zu machen, der ihn belästigte.
Niemand zu sehen. Manchmal geschah es, dass die älteren Herren in diesem Wohnblock etwas vergessen hatten oder jemand anderen besuchen wollten, und sich deshalb im Namensschild irrten. Wenn Elias anschließend die Tür öffnete, bekam er meistens schon eine Entschuldigung nach oben gerufen.

So wollte er auch diesmal der Sache auf den Grund gehen, doch sobald er die Tür nur einen Spalt öffnete, war es bereits zu spät.

Elias Augen weiteten sich vor Schreck und er erstarrte augenblicklich. Er konnte gar nicht realisieren was grade passierte, da war Aramis auch schon in seine Wohnung eingedrungen und wetterte auf ihn ein. Sein Äußeres ängstigte den Stürmer sehr. So Wut und Hass erfüllt hatte er den Hühnen in der kurzen Zeit seitdem er in der Mannschaft war noch nicht erlebt. Im ersten Moment verschlug es Elias die Sprache, doch er musste sich mit schwerem Bedauern eingestehen, dass er es mit dem Torwart übertrieben hatte. Nur allmählich entkam der Stürmer seiner Schockstarre und fand zurück zur Sprache.

"Aramis...ich...es tut mir leid...ich wollte dich nicht...ich bin zu weit gegangen...ich"

Aramis Varela

Was Elias auf dem Spielfeld abzog, war schon pure Provokation für den Hochgewachsenen. Doch als er mitbekam wie geradezu euphorisch der Kapitän nach ihm suchte, spannte ihn noch zusätzlich an.

"Seit wann ist der denn so scharf auf den Neuen", fragte er mit einem Ton, der deutlich machte, wie verärgert er ist.
Sein Spindnachbar antwortete ihm schnell: "Die beiden haben sich ausgesöhnt."
"Ach und wann?"
"Gestern erst im Abstellraum. Hab gesehen wie Elias Flann reinzog und seitdem sind die sich eben grün."

Ohne ein weiteres Wort verließ der Torhüter die Räumlichkeiten.
Eine Wut durchfuhr seinen Leib, seine Hände ballten sich zu Fäusten.
Er stieg in seinen Wagen und umklammerte wütend das Lenkrad.
Eine Weile starrte er wütend vor sich hin.

Du verdammtes kleines Miststück wagst es, dich über mich lustig zu machen?
Und dann verpisst du dich klammheimlich!
Und dazu erfahre ich, dass du plötzlich mit dem Kaptän liebäugelst?

Als er den Kaptän herauskommen sah packte ihn die Wut noch weiter. Dr beobachtete ganz genau wie dieser in sein Auto stieg und auch gleich losfuhr.
Aramis war schon kurz davor ihm zu folgen.
Doch aber um was zu tun?
Sein Kollege hatte gesagt dass Elias es war, der auf den Kaptän zuging und ihn in die Abstellkammer zog.

Was für ein Spiel treibst du kleine Made eigentlich mit mir?
Er ließ den Wagen an, trat das Gas und lenkte seinen Wagen in die entgegengesetzte Richtung als die des Kapitäns.
Sein Ziel führte ihn woanders hin.
Er parkte weiter vom Hauseingang weg als beim letzten Mal und ging den Rest zu Fuß.
Seine Fäuste pulsierten vor Wut. So ließ er niemanden mit sich umspringen.
Niemanden!
Er drückte willkürlich ein paar Schellenschalter bis ihm eine endlich den Zugang öffnete.
Kommentarlos ging er an die geöffneten Wohnungstüren vorbei, deren Bewohner ihm verwirrt und einige auch argwöhnisch hinterher schauten.
Doch er brauchte ihren Blick nur zu erwidern, so schlossen sie ihre Türen wieder ohne ein Wort zu sagen.
Zielstrebig ging er zu der Wohnungstür, durch die er bereits geschritten war und schelte an.
Am liebsten hätte er sie aus den Angeln geschlagen, doch wollte er nicht noch mehr Aufmerksamkeit der Nachbarn auf sich ziehen, als er es bereits getan hatte.
Und so stellte er sich so weit zur Seite, dass man ihn durch den Türspion unmöglich sehen konnte und wartete, dass sich die Türe öffnete.
Als  sie nur einen Spalt auf ging, drückte er sie apprupt auf und bahnte sich so einen Weg in die Wohnung. Hinter sich warf er diese wieder zu und ging auf den Kleineren zu, dem er gar keine Möglichkeit gelassen hatte, ihm den Zugang zu seinem Reich zu verwehren.
"Was bildest du kleine Ratte dir eigentlich ein?! Du wagst es wirklich, dich auf dem Platz vor Aller Augen über mich lustig zu machen?! Ich glaube, du hast noch nicht begriffen, wo eigentlich dein Platz ist!!"

Flann Roarke

Die kalte Pasta lag ihm am Morgen noch schwer im Magen.

Ich hätte sie echt nicht mehr essen sollen...

Er hielt sich den Bauch, aber nun stand das Training an und er wollte sich zusammenreißen.
Erst foulen und dann am Tag darauf kränkeln?
Sowas würde manche Klatschpresse doch zu gern so auslegen dass er tatsächlich zu alt für diesen Sport geworden wäre.

Himmel, was ist denn bloss los? Ständig solche Gedanken... Wenn ich so weitermache hab ich schneller graue Haare als ich gucken kann!

Es ging ihm schon viel besser als der Trainer wie immer strenge Anweisungen gab, wie sich alle positionieren müssen und ihm hatte er als ersten Laufen zugeteilt.
Lauftraining war genau das Richtige.
Er musste fit bleiben und er hatte ja inzwischen einen Maßstab, an dem er sich messen konnte.
Er schaute zu Elias herüber, der einen sehr entschlossenen Eindruck auf ihn machte.
Er empfand es zwar als motivierend den jungen Stürmer so zu sehen, doch spürte er, wie sein Herz schneller wurde und er prompt an sein Foul denken musste. Es fühlte sich für eine Sekunde sogar so an, als läge wieder dieses Handgelenk in seiner Faust.
Er rieb sich beide Hände um das Gefühl schnellstens wieder los zu werden und lief auch gleich los um den Kopf frei zu kriegen.
Er konnte nicht begreifen, warum ihn das so beschäftige. War das alles wirklich nur der Druck?
Aber was sollte es auch sonst sein?
Er rannte schneller und schneller. Was auch immer es war, was ihn so ablenkte, er musste sich frei davon machen und seine Aufmerksamkeit nur auf das Ziel richten.
Der Titel!

Bald war das 11-Meter Training an der Reihe und wie fast immer bekam er das Runde nicht ins Eckige. Leicht verärgert trat er gegen den Rasen, bevor er seinem Hintermann Platz machte.
Er stellte sich zu allen die bereits dran waren und beobachtete die Anderen dabei, wie sie genauso versagten.
Doch dann war Casado wieder an der Reihe.
Etwas in Flann wollte, dass er trifft, doch wer hatte so ein Glück schon zweimal?
Aramis war wie eine Mauer vor dem Tor. Deswegen war er von allen Gegnern auch gefürchtet.
Umso größer war das Erstaunen aller, als der Jüngling es tatsächlich ein weiteres Mal schaffte, den Ball hinter dem Hühnen zu positionieren und Flann entglitt sogar ein kleiner Jubellaut, von dem er hoffte, dass diesen niemand mitbekommen hat.
Doch sein breites Grinsen konnte er nicht verbergen. Aber er stand mkt dem Torhüter auf keinem grünen Zweig, das wusste jeder und so würden es alle auch für nicht mehr als Schadenfreude halten.
Doch Flann wusste, dass es mehr war als das. Statt wie beim ersten Mal das Feuer des Ehrgeizes zu schüren weil ein Konkurrent etwas leistete, was ihm nicht gelang,  war es diesmal wirklich Freude gür den Neuen.

Die Milchtüte wird uns definitiv zum Sieg verhelfen!

In der Umkleide wollte er den Brünetten aufsuchen um ihm zu seinem Erfolg zu gratulieren und ihm vielleicht zu entlocken, ob es einen Trick gab, wie man das runde Leder ins Netz hinter Varela bringen kann.
Doch war er nirgends auffindbar.
Er fragte ein paar Teamkollegen, ob sie ihn gesehen hätten, doch sie verneinten fast alle.
Bis auf einer, der gesehen hat dass Casado den Platz verlassen hatte.
Leicht enttäuscht zuckte der Rothaarige mit den Schultern und begab sich zu seinem Spind.

Dann ein anderes Mal.

Aramis Varela

Bevor der Hochgewachsene seinen Wagen verließ und zum Traing das Feld betrat, rauchte er sich noch eine. Alejandro hatte ihn schon tausende Male ermahnt, doch tat dieses kleiner Laster seine Gesundheit keinen Abbruch.
Ganz im Gegenteil, er fühlte sich belebt durch den Rauch, der seine Lungen füllte und ganz besonders an diesem Morgen, weil er dabei an den vorigen Abend dachte.
Daran wie Elias keuchte und sein Gesicht vor Schmerz verzog, als er immer tiefer in ihn eindrang. Der Gedanke, wie der Jüngere hoffte, dass er danach, nachdem er ihn so grob anfasste und nahm ohne Rücksicht auf ihn zu nehmen, trotzdem noch bei ihm blieb, brachte ihn zu einem siegreichen Lächeln.
War es wirklich so einfach gewesen, den aufstrebenden Stürmer von sich abhängig zu machen?
Aber was blieb diesem Jungspund auch anderes übrig wenn er jemanden wollte, mit dem er seine Neigung teilen konnte.

Ein letzter tiefer Zug und er ließ den Glimmstängel auf den Asphalt des Parkplatzes fallen, stieg aus dem Wagen und begab sich in die Umkleide.
Auf dem Feld war er wie meistens einer der ersten und lief ein paar Runden um den Platz um sich aufzuwärmen.
Schon bald kam Alejandro dazu und auch das Team fand allmählich zusammen, so auch Elias, der Aramis die kalte Schulter zeigte.
Der Trainer gab Anweisungen, doch bekam Aramis damit kaum etwas mit.
Sah der Brünette nicht nach jemanden aus, den man in die Schranken wies und der abhängig von jemand Anderes war.
Nein, vielmehr machte er einen starken, selbstbewussten und entschlossenen Eindruck.
Und zu allem Überfluss ignorierte er den Torwart konsequent.
Der Hochgewachsene verstand nicht.
Der Stürmer war wie ausgewechselt, wenn er an den dachte, den er am Abend zuvor auf die Couch runterdrückte.
Dies brachte ihn so aus der Fassung, dass er nicht mitbekam, dass der Trainer bereits geendet hatte und die Spieler ihre zugeteilten Positionen einnahmen.
Erst als sein Ersatzmann ihn am Arm berührte, um ihn darauf aufmerksam zu machen, dass das Training begonnen hat, kam der Schwarzhaarige wieder zu sich.
Unsanft stieß er seinen Kameraden zur Seite als er an ihm vorbei zum Tor lief. Dieser beschwerte sich zwar, aber als er Aramis'  zornigen Blick sah verstummte er und folgte ihm.

Seine Konzentration litt, doch war er noch genug bei der Sache um seine Abeit zu tun.
Er fing jeden Fall auf, den sein Partner ihm zuwarf, sprang gewohnt wie eine Spirale, die man plötzlich los ließ, kräftig und schnell.
Wann er konnte, richtete er seinen Blick auf den brünetten Jüngling, der ihm jedoch weiterhin keinerlei Beachtung schenkte.

Endlich war es soweit. Das 11-Meter Training fing an und Aramis hielt jeden Ball, so wie man auch das von ihm gewohnt war.
Schließlich war Casado dran und schaute dem Größeren mit festem  Blick entgegen.
Nein, da war nichts von dem zu sehen, was Aramis glaubte erreicht zu haben und er wurde im Inneren noch zorniger darüber.
Er konzentrierte sich so sehr darauf, dass er nicht rechzeitig reagierte, als der Stürmer nach dem Ball trat und diesen fast ungehindert ins Netz beförderte.
Er brauchte einige Sekunden um das Geschehene zu realisieren, doch als der Stürmer ihm diesen provozierenden Luftkuss zuwarf, kochte es in seinem Inneren.
Am liebsten hätte er ihn sich gepackt und gezeigt, dass man ihn besser nicht provozieren sollte, doch war dies auf dem Feld vor allen Augen unmöglich und so blieb ihm keine Wahl als seinen Zorn hinunter zu schlucken.
Für's Erste.

Elias Casado

Auf eine kleine masochistische Weise gefielen dem jungen Superstar die brennenden Schmerzen, welche von seiner aufgerissenen Lippe ausgehen, als er mit seiner Zunge über diese leckte. Er war heute wieder zu Fuß unterwegs und erwischte sich jedes Mal dabei, wie er über die kleine Stelle strich. Fast wie eine Art inneres Mantra das zur Beruhigung diente. Denn kochte der Stürmer vor Wut. Jene war mit dem neuen Tag zurück gekehrt und je näher der Brünette dem Sportplatz kam, desto übel gelaunter wurde er.
Heute würde er dem Torwart die kalte Schulter zeigen. Als Rache dafür, was er Elias mit seinen verächtlichen Worten angetan hatte.

Gedacht, getan. Im darauf folgenden Training mied der Fußballer jeglichen Kontakt dem seinem Mitspieler. Unterhielt sich oft mit anderen an gleicher Position und konzentrierte sich penibel genau auf seine Übungen.

Schon scheiße, wenn du deinen dämlichen Kasten nicht verlassen kannst, was Alter?!

Dachte der Jüngere, als er Aramis ständig den Rücken zuwandte. Es erfüllte ihn regelrecht mit Genugtuung und auch wenn bald das Training zum Torschuss begann, würde Elias ganz apthatisch durch Aramis hindurch schauen.
Als dieses an der Zeit war und der Stürmer an der Reihe, schaffte er es, zum Entsetzen Aramis' einen Treffer in die linke Ecke des Tores zu setzen und seinem neuen Ex-Kammeraden eine weitere Demütigung zu erteilen. Jetzt war seine Rache perfekt! Mit einem breiten, siegreichen Grinsen schaute Elias dem Torwart nun direkt ins Gesicht und gab ihn einen provokanten, überheblichen Luftkuss. Sodass es auch wirklich alle anderen Spieler, sogar Flann sehen konnten. Ihm war nichts zu schade. Alle sollten sehen, dass Elias Casado nicht die geringste Angst vor seinem bedrohlichen, großgewachsenen Mitspieler hatte.

Als das Training beendet war, beschloss der Stürmer für heute nicht zu duschen, sondern schnellstens das Weite zu suchen. Zwar war er durchnässt vom Schweiß und roch auch nicht besonders, aber war ihm dies gleich. Er würde einfach seine normalen Sachen in die Sporttasche packen und nach Hause joggen.

Kann auch nicht schaden! So entgehe ich diesem Pisser und absolviere noch ein extra Training! 

In der letzten Woche, die den Spielern noch vor der WM blieb war dies auch durchaus nötig.
Also spurtete sich der 23 jährige zügig das Feld zu verlassen und schnellst möglich den gesamten Platz. Er würde auch einen kleinen Umweg in kauf nehmen. Alles, hauptsache Aramis würde ihn nicht wieder Heim suchen. Auch als Elias zu Hause ankam, wartete er schwer schnaufend hinter einem Häuserblock und schaute ob er irgendwo den Wagen des Gegenspielers erspähte oder dieser noch auftauchen könnte.
Erst nach geschlagenen 20 Minuten wagte sich der Argentinier aus seinem Versteck und eilte zu seiner Eingangstür.

"Pff. Idiot! Dachtest wohl echt ich wäre jetzt dein kleines Betthäschen auf Zeit! Arschloch!" Protestierte er lautstark, als er seine Wohnung betrat. Schnell schmiss er die Tasche in eine Ecke und entkleidete sich um sich anschließend der wohl verdienten Dusche zu widmen.

"Du hättest es auch anders haben können, Aramis. Aber du wolltest es dir ja unbedingt versauen...Schade eigentlich..."

Flann Roarke

Vollkommen in Gedanken versunken stocherte der Kapitän in seiner bestellten Pasta herum.
Er dachte an das heutige Training, doch war es nicht sein Foul, was ihn so intensiv beschäftigte.
Vielmehr war es das, was seine Hand dabei ergriffen hatte.
Das schmale, zarte Handgelenk, dessen weiche Haut noch blasser war an den Stellen, wo er es festhielt.
Geistesabwesend hob er seine Hand vor sein Gesicht, mit der er sein Foul begangen hatte und starrte sie an, als er wolle er sie hypnotisieren damit sie wieder fühlen würde, was sie auf dem Feld gefühlt hatte.
Gott, wie kann jemand, der so trainiert ist, sich so zerbrechlich anfühlen...?
Okay ja, es gibt auch massiver gebaute Frauen also warum sollte es keine zarten Kerle geben?
Nur... Elias Gelenk war so... fragil...
Als müsse ich nur etwas mehr zudrücken um es zu zerbrechen.
Wie kommt jemand wie Elias nur darauf, so einen harten Sport wie Fussball zu machen?
Wenn er sich verletzt...
Plötzlich musste der Rothaarige über sich selber lachen. Worüber dachte er da nach?
Sie spielen Fussball! Da braucht man kräftige Beine und die hatte Elias, das musste der Stürmer heute schmerzlich feststellen.
Wenn er Handball spielen würde, könnte man sich über zerbrechliche Handgelenke Sorgen machen aber doch nicht beim Fussball...
Überhaupt, was kümmerte ihn das?
Zwar war er froh darüber, dass er und der Neue sich inzwischen vertragen haben aber dass er sich solche Gedanken um ihn machte, brachte den 28-jährigen zum Schmunzeln.
Von nun an konnten sie wirklich wie ein Team arbeiten, keine Konkurrenzkämpfe mehr in den eigenen Reihen, das hieß, der Ire brauchte sich nicht noch diesen Druck machen und konnte sich vollends auf die WM konzentrieren.
Und es würden auch bald diese seltsame Periode beendet sein, in der er foulte und dann über zarte Handgelenke grübelte.
Wenn Elias wüsste, was er in mir ausgelöst hat...
Da schaute er geradezu erschrocken auf. Da fiel ihm ein, dass er den Brünetten unter der Dusche eingehend betrachtete und sein Blick nicht von ihm lösen wollte, nur um nach noch einer zart gebauten Stelle zu suchen.
Flann stand auf, ging ins Bad, ließ das kalte Wasser an, schöpfte es mit beiden Händen und spritzte es sich ins Gesicht.
Was tat ihm die aktuelle WM nur an?
So schlimm war es zuvor noch nie vor einem großen Tunier.
Gab es vielleicht noch etwas, was er mit Elias bereden sollte? Doch was sollte das sein? So gut kannte er die Milchtüte, wie er ihn noch immer nannte, doch gar nicht.
Und wäre es überhaupt eine gute Idee mit ihm über das zu reden, was in ihm vorging?
Er stellte das Wasser ab und schaute sich selbst im Spiegel an.
Vielleicht war es ja eine Art Torschlußpanik, die ihn dazu brachte, diese verwirrenden Fragen an sich selbst zu richten. Denn war er in der Welt des Fußballs sicher nicht mehr der Jüngste und der Tag seines Abschiedes kam näher. Dies war vielleicht seine letzte WM und das brachte ihn dazu, sich so auf Elias zu fokussieren da dieser ja gerade am Beginn seiner großen Karriere stand.
Das musste es sein.
So redete sich Flann ein, seine Selbstanalyse würde zutreffen und begab sich zurück zu seiner inzwischen kalt gewordenen Pasta.
Wenn dies wirklich seine letzte WM sein sollte, dann musste er dafür sorgen, dass sein Team gewinnt.
Und er war sich sicher, dass Elias Casado ebenfalls dazu entschlossen war und diesem Team den heiß ersehnten Titel einbringen würde.
Diese Milchtüte...
Als er dies dachte, huschte ihm ein herzliches Lächeln über's Gesicht.

Elias Casado

Regungslos lauschte Elias den Worten des älteren. Sein Blick war starr auf Aramis gerichtet, als dieser geendet hatte und anschließend die Wohnung verließ.

Erst jetzt wagte sich der Argentinier schwer auszuatmen und sich zu bewegen, während er quälende Laute entblößte, da die Schmerzen in seinem Gesäß nach wie vor höllisch waren. Und doch waren sie kein Vergleich zu dem was sich jetzt in dem Stürmer abspielte.

Ein Gefühl aus Scham und Enttäuschung. Dem Drang alles Gesagte ungeschehen zu machen und Aramis einfach ziehen zu lassen. Elias war entsetzt darüber wie falsch er seinen angeblichen Verbündeten eingeschätzt hatte. Er dachte, er hätte endlich jemanden gefunden der für ihn da sein und den Brünetten gut behandeln würde. Jemand, der nicht immer nur auf Sex aus war und Elias' schöne Hülle begehrte. Er wollte endlich jemanden den er seelenverwandt nennen konnte.

"Hm...schwachsinnig...was bin ich doch für ein lächerlicher Idiot!"

Amüsiert über sein naives Denken erhob sich der junge Mann vorsichtig von der Couch und schaute verächtlich hinab auf das Ergebnis seiner Lust. Zwar hatte der Argentinier durchaus gefallen an dieser Art der Vereinigung, doch dachte er nicht im Traum daran, dieses fortan immer mit seinem selbstsüchtigen Mitspieler zu treiben. Verletzt über diese Erkenntnis und dem Wissen, dass die Zukunft genau dieses Unterfangen für Elias bereit hielt, dass seine Suche abermals von vorne begonnen hatte, trieb es ihm allmählich die Tränen in die Augen.
Mit einer immensen Härte, gleich eines Vorschlaghammers, donnerte die Wirklichkeit auf den Jungen ein und zerschmetterte abermals seine rosige Blase voller Liebe und Zweisamkeit.

Schnell wollte ein Wall voller Verzweiflung  auf den Brünetten hinab fallen, doch wandelte er diesen in Wut um und projizierte ihn mit all seiner Fülle auf den Torwart selbst. Beständig wiederholte der 23 jährige gedanklich die Worte des anderen, wobei er sich so fest auf die Unterlippe biss, bis das rosige Fleisch nachgab und Zähne eine Wunde rissen, welche sich schnell mit Blut füllte.

"Das war der Deal...? Welcher Deal du verdammtes Stück Scheiße?!"

Die stark blutende Lippe ignorierend, ballte Elias die Hände zu Fäusten und schwor sich mit diesem Moment das er sich nicht weiter auf Aramis' dummes Spiel einlassen und fortan wieder für sich allein sein würde.

"Fick dich! Als wenn ich so blöd wäre und mich von dir als Fickmatratze ausnutzen ließe! Kannst du lange drauf warten!"

Seine Wut, all seine Demütigung und zerstörte Hoffnung lagen nun ganz auf den Schultern des Teamkollegen. Je länger Elias wie hypnotisiert vor dem Möbelstück verweilte, desto mehr steigerte sich der Stürmer in seine Hasstriaden hinein.

Doch plötzlich, als er in seiner Trance die Hände schützend vor seiner Brust verschränkte und in einer Geste sein Handgelenk ergriff, gerieten alle bösen Verwünschungen in Vergessenheit und riefen eine völlig neue Erinnerung wach. Schnell war der Stürmer wieder bei Sinnen, als er seine Hand an jener schicksalhaften Stelle hielt, wo er an diesem Tag schon so oft berührt worden war.
Er wollte es nicht und doch musste Elias an Flann denken. Die heiße Situation auf dem Sportplatz und seine freundschaftlichen, versöhnlichen Worte in der Abstellkammer. Nur langsam schlich sich ein Lächeln auf Elias' Lippen. Die Erinnerung an seinen Käptain ließen die Enttäuschung und den Hass auf Aramis in weite Ferne rücken, sodass der Argentinier sich beruhigen und allmählich wieder er selbst sein konnte. Er wusste nicht warum ihn die Gedanken an Flann mit Freude erfüllten, doch gaben sie dem Jungen Kraft sich nicht in bitterbösen Versprechen zu verlieren und an schöne Dinge zu verweilen.

"Verdammter Teufel...wer hätte das gedacht?" Konnte Elias schon wieder über sich selbst witzeln und machte sich langsam daran die Spuren des einseitigen Vergnügens zu beseitigen.